Der Rostocker Rapper Tino Bartos, Künstlername Ostmaul, ist mit dem Johannes-Stelling-Preis ausgezeichnet worden. Die SPD-Landtagsfraktion würdigt mit dem Preis sein Engagement für benachteiligte Jugendliche, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Die Auszeichnung wird seit 2006 an Personen oder Gruppen verliehen, die sich in besonderer Weise für Demokratie und Verständigung einsetzen und Zivilcourage sowie bürgerschaftliches Engagement zeigen.
Bekannt wurde Bartos vor allem durch seine Hymne für die Basketballer der Rostock Seawolves. Seit 2016 organisiert der 43-Jährige regelmäßig Rap- und Musik-Workshops für benachteiligte Jugendliche, oft in sozialen Einrichtungen und Schulen. Wie die SPD-Fraktion mitteilt, richten sich seine Projekte häufig an junge Menschen, die ein erhöhtes Risiko haben, rechtsextremen Gedanken zu verfallen. Bartos biete ihnen alternative Räume und Perspektiven.
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hob in ihrer Rede hervor, dass Bartos jungen Menschen mit seiner Musik helfe, sich selbst zu entdecken, Spaß und Freude zu finden und an der Gesellschaft teilzuhaben. Sie betonte, dass solches Engagement unerlässlich sei, um die Ideen und Vorgaben des Grundgesetzes täglich mit Leben zu füllen.
Neben dem mit 3.000 Euro dotierten Hauptpreis wurden auch drei Ehrenpreise (je 500 Euro) vergeben: an den Pfadfinderbund MV, den Verein SV Schifffahrt und Hafen Wismar sowie an Gudrun und Lorenz Sandhofe, die sich im Seebad Ueckermünde (Vorpommern-Greifswald) dafür einsetzen, dass ehemalige jüdische Bürger und Bürgerinnen der Stadt nicht in Vergessenheit geraten.
Der Namensgeber für den Preis, Johannes Stelling, war von 1921 bis 1924 Ministerpräsident von Mecklenburg-Schwerin. Der in Hamburg geborene Sozialdemokrat wurde im Juni 1933 aufgrund seiner kritischen Haltung zur NS-Diktatur zusammen mit Gleichgesinnten in Berlin von den Nazis ermordet.
Quelle: dpa
