October 7, 2024
Umsatzrückgang in der deutschen Automobilindustrie im ersten Halbjahr 2024

Die deutsche Autoindustrie verzeichnet im ersten Halbjahr 2024 einen Umsatzrückgang

Die deutsche Automobilindustrie, seit langem ein Eckpfeiler der deutschen Wirtschaft, kämpft mit Gegenwind. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, sind die Umsätze der Branche im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Dieser Rückgang ist auf eine schwächere Nachfrage nach Neuwagen zurückzuführen, die sich in den Verkaufszahlen widerspiegelt.

Die Erlöse des wichtigen Industriezweigs sanken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nominal, also nicht preisbereinigt, um 4,7 Prozent auf 269,5 Milliarden Euro. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatten die Autohersteller, darunter Branchengrößen wie BMW, Volkswagen und Daimler, aufgrund gestiegener Preise mit 282,6 Milliarden Euro einen Rekordumsatz erzielt. Dies berichtete die Zeit am 7. Oktober 2024.

Trotz des Rückgangs bleibt die Automobilbranche mit einem Anteil von 25,2 Prozent am gesamten Industrieumsatz im ersten Halbjahr der umsatzstärkste Industriezweig in Deutschland. Allerdings waren die Umsatzrückgänge in allen Bereichen spürbar:

  • Bei Karosserien, Aufbauten und Anhängern schrumpften die Umsätze um 11,6 Prozent.
  • Teile und Zubehör für Kraftfahrzeuge, wie Lichtmaschinen, Getriebe oder Stoßstangen, verzeichneten einen Umsatzrückgang von 5,4 Prozent.
  • Die Herstellung von Kraftwagen und -motoren musste ein Minus von 4,3 Prozent hinnehmen.

Sinkende Inlands- und Auslandsumsätze

Sowohl das Inlands- als auch das Auslandsgeschäft der deutschen Automobilindustrie waren von dem Rückgang betroffen. Das Auslandsgeschäft machte mit 189 Milliarden Euro weiterhin den Löwenanteil der Umsätze der Branche aus, was 70 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, in dem die Hersteller noch Auslandsumsätze in Höhe von 198,1 Milliarden Euro erzielen konnten, ist dies jedoch ein deutlicher Rückgang.

Die Exporte von Neuwagen aus Deutschland gingen im ersten Halbjahr 2024 nur geringfügig um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Insgesamt wurden rund 1,7 Millionen Neuwagen im Wert von 68,4 Milliarden Euro exportiert. Die Inlandsumsätze verringerten sich hingegen deutlicher und fielen von 84,5 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 80,5 Milliarden Euro in den ersten sechs Monaten dieses Jahres.

Beschäftigungszahlen rückläufig

Die schwächere Entwicklung in der Automobilindustrie macht sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Zum Ende des ersten Halbjahres 2024 waren bei den Autoherstellern, ohne Berücksichtigung der Zulieferer, rund 773.000 Menschen beschäftigt. Dies entspricht einem Rückgang von 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zum Vergleich: Zum Ende des ersten Halbjahres 2019 waren in der Branche noch rund 834.000 Menschen beschäftigt.

Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die deutsche Automobilindustrie steht. Die Branche befindet sich in einem Transformationsprozess, der durch die steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, die Digitalisierung und den globalen Wettbewerb geprägt ist. Ob und wie schnell es der deutschen Automobilindustrie gelingt, sich an diese neuen Gegebenheiten anzupassen, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2024-10/07/umsatzminus-fuer-autoindustrie-im-ersten-halbjahr
  • dpa
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