Nach erneuten russischen Angriffen auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine hat der nationale Stromversorger Ukrenerho landesweite Stromabschaltungen angekündigt. Wie verschiedene Medien, darunter die Süddeutsche Zeitung, berichten, werden in den verschiedenen Regionen des Landes nach einem festgelegten Zeitplan jeweils für mehrere Stunden die Stromversorgung unterbrochen. Die Süddeutsche Zeitung berichtet von intensiven Vorbereitungen der Ukraine, die Infrastruktur gegen Angriffe zu schützen. Dennoch gelang es dem russischen Militär in der Nacht zum Sonntag, diese Schutzschilde mit Raketen und Kampfdrohnen zu durchdringen (Quelle).
Ukrenerho veröffentlichte im Vorfeld Zeitpläne für die Abschaltungen und bat die Bürger, nicht mehrere leistungsstarke Elektrogeräte gleichzeitig einzuschalten. Ob die Stromabschaltungen auch in den kommenden Tagen fortgesetzt werden müssen, ist derzeit noch unklar. Wie tagesspiegel.de berichtet, sollen die Abschaltungen zwischen 6 und 22 Uhr Ortszeit (5 bis 21 Uhr MEZ) jeweils zweimal für einen längeren Zeitraum erfolgen.
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell verurteilte die russischen Angriffe scharf. Wie unter anderem das ZDF meldet, bezeichnete er die Angriffe als Terror gegen Zivilisten und Zerstörung der Energie-Infrastruktur vor dem Wintereinbruch. Er forderte mehr Flugabwehr für die Ukraine und kündigte an, dieses Thema beim nächsten Treffen der EU-Außen- und Verteidigungsminister zu priorisieren (Quelle).
Als Vorsichtsmaßnahme drosselte die Ukraine die Stromproduktion ihrer Atomkraftwerke. IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi bestätigte dies laut MDR und betonte, dass die Anlagen selbst nicht getroffen wurden, sondern die mit ihnen verbundenen Stationen. Derzeit arbeiten nur zwei der neun einsatzbereiten Reaktoren mit voller Kapazität. Grossi unterstrich die Verwundbarkeit der Energie-Infrastruktur und deren Auswirkungen auf die nukleare Sicherheit (Quelle).
In der Nacht zu Montag wurde in Kiew und mehreren anderen Regionen der Ukraine erneut Luftalarm ausgelöst. Die ukrainische Luftwaffe warnte vor ballistischen Waffen. Der Alarm wurde am frühen Morgen wieder aufgehoben. Wie Watson berichtet, ist unklar, ob tatsächlich Raketenangriffe erfolgten oder Ziele getroffen wurden (Quelle).
Auch in mehreren russischen Regionen wurde in der Nacht Luftalarm ausgelöst. Der Gouverneur von Brjansk meldete laut tagesspiegel.de den Abschuss von 26 ukrainischen Drohnen. In Moskau wurden zwei Drohnen abgeschossen, ohne dass Schäden entstanden (Quelle).
Die jüngsten Angriffe und die daraus resultierenden Stromabschaltungen verdeutlichen die anhaltende Bedrohung der ukrainischen Energieversorgung, insbesondere im Hinblick auf den bevorstehenden Winter. Die Situation bleibt angespannt.
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