19.10.2024
Schaltjahrgeborene: Wenn der Geburtstag nur alle vier Jahre zählt
In Schaltjahren wie 2020 und 2016 zählt der 29. Februar zu den außergewöhnlichen Daten im Kalender, denn nur alle vier Jahre bietet sich die Gelegenheit, an diesem Tag Geburtstag zu feiern. Eine Besonderheit, die im Jahr 2020 für 1.700 Neugeborene in Deutschland Wirklichkeit wurde. Das Statistische Bundesamt (Destatis) verzeichnete für den 29. Februar 2020 eine geringere Anzahl an Geburten im Vergleich zu einem durchschnittlichen Februartag des gleichen Jahres. Während im Februar 2020 täglich im Schnitt 2.024 Kinder das Licht der Welt erblickten, waren es am Schalttag lediglich 1.700 Babys. Auch im Vergleich zum vorherigen Schaltjahr 2016, als 1.810 Kinder am 29. Februar geboren wurden, zeigt sich ein Rückgang. Das Phänomen der "Schalttagskinder", wie sie umgangssprachlich genannt werden, ist insofern bemerkenswert, als dass sie offiziell nur alle vier Jahre an ihrem tatsächlichen Geburtsdatum feiern können. In den Jahren ohne den 29. Februar wird ihr Geburtstag rechtlich auf den 1. März gelegt, wie sich aus Paragraph 188 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) ableiten lässt. Diese Regelung hat vor allem im Bereich des Zivilrechts Bedeutung, etwa bei der Volljährigkeit oder bei Ansprüchen, die sich auf das Lebensalter einer Person beziehen. Die Gesamtzahl der Geburten im Schaltjahr 2020 belief sich auf 773.144, während im Jahr 2016 insgesamt 792.141 Babys in Deutschland zur Welt kamen. Beide Schaltjahre verzeichneten weniger Geburten als im jeweiligen Vorjahr. Dies könnte zufälligen Schwankungen unterliegen oder auch auf demografische Trends zurückzuführen sein. Für die Schalttagskinder und ihre Familien bringt das Datum des 29. Februars Besonderheiten mit sich. Während manche den Geburtstag nur alle vier Jahre gebührend feiern, wählen andere den 28. Februar oder den 1. März für die jährliche Feier aus. Im sozialen Umfeld kann dies zu Verwirrung führen, insbesondere wenn es um die Frage geht, wann gratuliert werden sollte. Typischerweise tendieren die meisten dazu, am 1. März zu gratulieren, wenngleich einige Schalttagskinder den 28. Februar bevorzugen. Prominente Beispiele für Schalttagskinder in Deutschland sind das Model Lena Gercke und der Fußballer Benedikt Höwedes, die beide am 29. Februar 1988 geboren wurden. Weltweit gibt es schätzungsweise 4,8 Millionen Menschen, die an einem 29. Februar zur Welt kamen. Der 29. Februar hat nicht nur für Geburtstage, sondern auch für Hochzeiten eine besondere Anziehungskraft. So zeigt ein Blick nach Bayern, dass dort am Schalttag des Jahres 2020 trotz der geringeren Geburtenzahl 274 Paare heirateten - ein deutlich höherer Wert als an durchschnittlichen Februartagen des gleichen Jahres. Insgesamt bleibt der 29. Februar ein kurioses Datum, das nicht nur für Statistiker, sondern auch für Betroffene und deren Angehörige, einen besonderen Stellenwert einnimmt. Ob es nun darum geht, einen seltenen Geburtstag zu feiern oder eine ungewöhnliche Hochzeit zu planen - der Schalttag bietet alle vier Jahre die Gelegenheit für einzigartige Momente.
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