Die Landesregierung in Schleswig-Holstein plant, den Übergang von der Kita in die Schule für Kinder zu erleichtern. Wie die Zeit berichtet, sollen neue „Perspektiv-Kitas“ entstehen, in denen Kinder mit erhöhtem Förderbedarf zusätzliche Unterstützung erhalten. Ein zentrales Element dieser Initiative sind verbindliche Sprachtests für Viereinhalbjährige.
Sozialministerin Aminata Touré (Grüne) betont die Bedeutung einer guten Vorbereitung der Kinder auf die Schule: „Wir haben den Anspruch, dass Kinder die besten Voraussetzungen für den Übergang von der Kita in die Schule haben.“ Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die Förderstrukturen im Kita-Bereich weiter verbessert und ein besonderer Wert auf die sprachliche Diagnostik und Bildung gelegt werden.
Konkret bedeutet dies, dass Kinder mit erhöhtem Förderbedarf in den neuen Perspektiv-Kitas zusätzliche Hilfe erhalten sollen. Ein wichtiger Bestandteil des Programms sind verbindliche Sprachtests für Kinder im Alter von viereinhalb Jahren. Diese Tests sollen bis zum Schuljahr 2028/2029 auf alle Kitas im Land ausgeweitet werden. Ziel ist es, sprachliche Defizite frühzeitig zu erkennen und den betroffenen Kindern schneller Hilfe zukommen zu lassen.
Die Ergebnisse der Sprachtests sollen von den Kitas an die Schulen übermittelt werden. Die Schulen sollen dann im Jahr vor der Einschulung vor Ostern das Aufnahmegespräch mit den Eltern führen. Bei geringem bis normalem Förderbedarf sollen die Fachkräfte in der Kita die Förderung übernehmen. Bei einem erheblichen Unterstützungsbedarf ist eine gemeinsame Unterstützung durch Kita und Schule vorgesehen.
Die Perspektiv-Kitas sollen in räumlicher Nähe zu bereits bestehenden Perspektiv-Schulen entstehen, um eine enge Zusammenarbeit zu ermöglichen. Bildungsministerin Karin Prien (CDU) unterstreicht die Bedeutung frühzeitiger Investitionen in das Bildungssystem: „Bildungsökonomisch ist heute vollkommen unstreitig, dass die frühen Investitionen in das Bildungssystem die entscheidenden und die effizientesten Investitionen sind.“ Ein Schwerpunkt müsse dabei auf der Sprachförderung liegen, die als Schlüssel für den späteren Bildungserfolg gilt.
Um die geplanten Maßnahmen umzusetzen, plant das Bildungsministerium ab 2025 jährlich 20 zusätzliche Stellen für Grundschulen ein. Die Kosten dafür belaufen sich auf eine Million Euro pro Jahr. Für die Einrichtung der Perspektiv-Kitas stellt das Land jährlich zwei Millionen Euro bereit. Ab Jahresbeginn können Einrichtungen ihr Interesse an dem Programm bekunden. Der Start von bis zu 50 Perspektiv-Kitas ist für März geplant. Jede dieser Einrichtungen erhält zusätzlich eine halbe Fachkraftstelle.
Quellen:
