Umweltstaatssekretär Joschka Knuth (Grüne) betont die Dringlichkeit einer Anbindung Brunsbüttels an das Wasserstoffkernnetz bis 2030. Wie die Zeit am 23. Oktober 2024 berichtete, sieht er darin einen essenziellen Schritt für den Erfolg der Energiewende, da nur so die bestehenden und geplanten Wasserstoffprojekte in der Region ihre volle Wirkung entfalten könnten.
Besonders die kürzlich eingeweihte Importinfrastruktur für Ammoniak sowie die geplanten Elektrolysevorhaben sind laut Knuth auf eine funktionierende Anbindung an das Wasserstoffnetz angewiesen. Der ursprüngliche Plan sah vor, dass ein Netzbetreiber die Leitung nach Brunsbüttel im Rahmen der Antragstellung einreicht. Dieser ist jedoch zurückgetreten, was nun das Land Schleswig-Holstein zum Handeln zwingt.
Um die Leitung dennoch zu realisieren, soll eine Wasserstoffnetzgesellschaft gegründet werden, an der sich das Land beteiligen wird. Die Investitionen, die sich Medienberichten zufolge auf knapp acht Millionen Euro belaufen, sollen vom Land getragen und über Netzentgelte sowie im Zuge der Regulierung refinanziert werden.
Die Entscheidung, Brunsbüttel an das Wasserstoffkernnetz anzubinden, ist vor dem Hintergrund der kürzlich erfolgten Genehmigung des Netzes durch die Bundesnetzagentur zu sehen. Allerdings fällt das Netz mit einer Gesamtstrecke von 9040 Kilometern kleiner aus als ursprünglich geplant. Auch die ursprünglich für das Kernnetz vorgesehene Leitung Heide-Stafstedt-Kiel wurde von den Netzbetreibern zurückgezogen und konnte nicht in das Kernnetz aufgenommen werden.
Trotzdem zeigt sich Knuth optimistisch, was die weitere Planung der Leitungen in Richtung Kiel und Neumünster angeht. Diese könnten auch ohne direkte Aufnahme in das Wasserstoffkernnetz vorangetrieben werden, indem bestehende Erdgasleitungen umgewidmet werden. Lediglich für kleinere Abschnitte müssten neue Leitungen gebaut werden.
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