Entgegen den Schlagworten „Polarpeitsche“ oder „Blockadelage“ zeichnet sich für Deutschland ein eher gemischtes Wetterbild ab. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet für Baden-Württemberg zunächst herbstlich-ungemütliches Wetter, bevor am Wochenende, vor allem in höheren Lagen, Schnee fallen und auch liegen bleiben soll. Auch Zeit Online greift diese Meldung der dpa auf.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostiziert für Samstag und Sonntag in höheren Lagen bis zu 20 Zentimeter Neuschnee, der aufgrund nächtlicher Minusgrade liegen bleiben dürfte. In tieferen Lagen Baden-Württembergs erwartet der DWD stürmische Böen mit Geschwindigkeiten bis zu 80 km/h. SWR3 zitiert den SWR-Wetterexperten Gernot Schütz, der für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz in den kommenden Tagen und am Wochenende „eher unspektakuläres“ Schneewetter vorhersagt. Die Schneefallgrenze sinkt zwar, aber erst oberhalb von 700 Metern, beispielsweise in den Höhenlagen des Schwarzwaldes, könnte es schneien. In der Rheinebene und in Rheinland-Pfalz wird voraussichtlich kein Schnee fallen.
Die kommenden Tage präsentieren sich herbsttypisch: wechselhaft und ungemütlich. Neben vereinzelten Sonnenstunden muss immer wieder, insbesondere am Freitag, mit Regen gerechnet werden. Die Temperaturen erreichen am Donnerstag bis zu 7 Grad, am Oberrhein und am Freitag im Breisgau bis zu 11 Grad. Zusätzlich frischt der Wind auf; am Feldberg werden in der Nacht zum Freitag sogar orkanartige Böen erwartet, die im weiteren Verlauf nur leicht abflauen. „Und am Wochenende sehen wir da tatsächlich ein bisschen Schnee“, wird ein DWD-Meteorologe von der dpa zitiert. Demnach soll der Schneefall am Samstagvormittag oberhalb von 800 Metern einsetzen und bis Sonntag anhalten. Der DWD warnt Autofahrer in den kommenden Tagen vor Glätte durch überfrierende Nässe oder Reif aufgrund von Niederschlag und Nachtfrost.
Auch auf der Schwäbischen Alb könnte es schneien, im Flachland ist dies jedoch unwahrscheinlicher. Dort wird das Wochenende wohl kaum „weihnachtsmarkttauglich“. Der DWD warnt vor stürmischem Wetter in Baden-Württemberg mit Sturmböen bis zu 80 km/h, auch in tieferen Lagen. Während im Südwesten Deutschlands eher Regen und Sturm erwartet werden, könnte es in anderen Teilen Deutschlands, vor allem in den Mittelgebirgen, zu einem massiven Wintereinbruch kommen, berichtet der Merkur unter Berufung auf Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. Jung warnt vor einem möglichen „Arctic Outbreak“ zwischen dem 2. und 3. Advent, der Schnee bis in tiefe Lagen bringen könnte. Besonders die Mittelgebirge könnten von Schneemassen betroffen sein: Bis zu 30 Zentimeter Neuschnee sind möglich. Auch in niedrigeren Lagen könnte es, zumindest nachts, schneien.
Ein „Arctic Outbreak“ beschreibt einen massiven Kälteeinbruch, bei dem eisige Luft aus den Polarregionen nach Süden strömt. Ursache hierfür ist oft eine sogenannte Blockadelage, die entsteht, wenn sich ein Hochdruckgebiet über dem Atlantik festsetzt und den Westwindstrom blockiert. Dadurch gelangt kalte Polarluft aus Norden oder Nordosten nach Deutschland, anstatt milder Luft aus dem Westen. Ob es tatsächlich zu einem solchen Wintereinbruch kommt, ist laut Jung noch ungewiss und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sollte es zu starken Schneefällen kommen, warnt der Merkur vor Schneeglätte und Verkehrsbehinderungen. Besonders in Mittelgebirgen wie Harz, Erzgebirge oder Schwarzwald könnten 20 bis 30 Zentimeter Neuschnee für chaotische Zustände sorgen. Aber auch in tieferen Lagen besteht durch überfrierende Nässe Glättegefahr. Fußgänger und Autofahrer sollten daher besonders vorsichtig sein und Winterreifen benutzen.
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