Die Anzahl der gemeldeten Drohungen gegen Schulen in Nordrhein-Westfalen ist im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Wie die Zeit berichtet, wurden 237 Bedrohungslagen registriert, während es 2022 noch 162 Fälle waren. Diese Zahlen stammen aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion. Obwohl sich die Anfrage konkret auf Amokdrohungen bezog, werden diese laut Landesregierung nicht getrennt von anderen Bedrohungen, wie z.B. Bombendrohungen, erfasst.
Im Zeitraum von Januar 2022 bis Oktober 2024 wurde im Zusammenhang mit einer Amokdrohung lediglich ein Verdächtiger ermittelt und zu einer Geldstrafe verurteilt. Das Schulministerium erklärte in seiner Antwort auf die FDP-Anfrage, die verurteilte Person habe Ärger über die Erkrankung eines Familienmitglieds und das Verhalten von Mitschülern als Tatmotiv angegeben.
Die FDP übt Kritik an der aktuellen Situation an den Schulen. Die Westdeutsche Zeitung (WZ) berichtet, dass die FDP-Fraktion "überlastete schulpsychologische Dienste und unzureichende technische Sicherungen" beklagt. Franziska Müller-Rech, schulpolitische Sprecherin der FDP, fordert laut WZ "treffsichere Maßnahmen" zur Gewährleistung der Sicherheit an Schulen und zur Minimierung von Unterrichtsausfällen. Auch die Rheinische Post (RP) zitiert Müller-Rech mit der Forderung nach verbesserten Sicherheitsvorkehrungen.
Die RP berichtete im Januar 2024 über insgesamt 22 Bombendrohungen gegen Schulen in NRW im Jahr 2023. Diese wurden vom Landeslagezentrum im Innenministerium als "nicht ernsthaft" eingestuft. Schulministerin Dorothee Feller (CDU) betonte laut RP dennoch, dass jede Drohung an die Polizei weitergeleitet werde. Schulen seien angewiesen, bei ernstzunehmenden Bedrohungen die Strafverfolgungsbehörden zu informieren. Schülerinnen und Schüler werden dazu angehalten, jede ihnen bekannte Drohung zu melden.
Die Problematik der Gewalt an Schulen, besonders nach der Corona-Pandemie, wird auch von News4teachers thematisiert. In einem Interview schildert eine Lehrerin aus NRW zunehmende Gewalt und Respektlosigkeit an ihrer Schule, vor allem unter männlichen Jugendlichen. Sie beschreibt verbale und physische Angriffe gegen Lehrkräfte und Mitschüler. Die Lehrerin sieht einen Zusammenhang zwischen den Lebensumständen der Schüler, von denen viele einen Migrationshintergrund haben, und der steigenden Gewaltbereitschaft.
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