Die baden-württembergische Justizministerin Marion Gentges (CDU) betonte die Bedeutung der Seelsorge für Gefängnisinsassen, insbesondere während der Weihnachtszeit. Sie besuchte am Heiligabend einen Gottesdienst in der JVA Freiburg. Wie Die Zeit berichtet, unterstrich Gentges, dass gerade Weihnachten die Relevanz seelsorgerischer Begleitung im Strafvollzug deutlich mache.
Gentges erklärte, Seelsorge gehe weit über Gottesdienste hinaus und sei ein wichtiger Faktor für die Resozialisierung. Sie biete Gefangenen Halt und Unterstützung in Lebens- und Glaubensfragen, bei familiären Problemen und in existenziellen Krisen. Die Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ) zitiert Gentges ebenfalls mit dieser Aussage zur Bedeutung der Seelsorge für die Wiedereingliederung.
In baden-württembergischen Gefängnissen werden laut Justizministerium neben christlichen auch religiöse Veranstaltungen anderer Konfessionen angeboten, ergänzt durch verschiedene Hilfs- und Betreuungsangebote. Seelsorger seien oft wichtige Vertrauenspersonen und stünden den Inhaftierten in schwierigen Situationen bei. Auch der rheinland-pfälzische Justizminister Herbert Mertin (FDP) hob laut Borkener Zeitung die Bedeutung der kontinuierlichen, oft wenig beachteten Arbeit im Justizvollzug hervor.
Ende November waren in Baden-Württemberg etwa 6.900 Menschen inhaftiert, darunter 134 Minderjährige und 170 Menschen über 64 Jahre. Der Anteil ausländischer Gefangener lag bei rund 53 Prozent, so das Justizministerium. Auch in anderen Bundesländern, wie Hessen, arbeiten Justizvollzugsbeamte an Heiligabend. Die Borkener Zeitung berichtete über den Besuch des hessischen Justizministers Christian Heinz (CDU) in der JVA Limburg, wo er den Mitarbeitern für ihren Einsatz dankte.
Die Seelsorge im Strafvollzug hat, wie das Erzbistum München und Freising auf seiner Webseite erläutert, einen direkten biblischen Auftrag und gilt als Werk der Barmherzigkeit. Sie bietet Inhaftierten in existenziellen Krisen Begleitung und Gespräche sowie religiöse Angebote wie Gottesdienste, Beichte und Gruppenarbeit.