October 6, 2024
Solidarität und Frieden im Angesicht des Nahost-Konflikts

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Jüdinnen und Juden in Deutschland zum Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel erneut volle Solidarität zugesagt. In seinem neuen Podcast äußerte Scholz Verständnis dafür, dass auch hierzulande viele Menschen ihre Betroffenheit über die Entwicklung des Konflikts im Nahen Osten deutlich machten. «Sie leiden mit, drücken ihre Sorgen aus. Wie könnte das anders sein?», so Scholz. «In unserer freien Gesellschaft darf man immer um den besten Weg ringen und als Demokraten auch streiten.», sagte er laut einer Meldung der dpa.

Es dürfe aber niemals sein, dass Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens in Deutschland in Angst und Schrecken leben müssten, dass Juden sich nicht mehr trauen könnten, mit Kippa aus dem Haus zu gehen oder an Hochschulen lieber nicht mehr sagten, dass sie jüdisch sind. «Antisemitismus und blinden Israel-Hass werden wir niemals hinnehmen. Den Jüdinnen und Juden hier in Deutschland gilt die volle Solidarität unseres Staates ? und die Solidarität aller Anständigen in diesem Land», sagte Scholz.

Der Kanzler forderte erneut einen Waffenstillstand im Nahen Osten, damit die Zivilbevölkerung im Gazastreifen besser geschützt und versorgt werden könne und die israelischen Geiseln freikämen. Es sei in den vergangenen Tagen nicht einfacher geworden, die weitere Eskalation des Konflikts zu verhindern. Die Gefahr eines Großkonflikts in der ganzen Region sei unverändert. Deshalb bemühe man sich mit den internationalen Partnern darum, dass kein Flächenbrand ausbreche. 

«Ja, es ist leider so: An diesem ersten Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel scheinen Frieden oder gar Aussöhnung in Nahost so fern wie nie. Aber das eine wissen wir: Für eine nachhaltige Befriedung des Konfliktes ist ein glaubwürdiger Weg hin zu einer verhandelten Zwei-Staaten-Lösung unabdingbar», so Scholz. Deutschland werde nichts unversucht lassen, dazu beizutragen.

Vor einem Jahr am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dies war der Auslöser für den Gaza-Krieg, in dem nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher rund 42.000 Palästinenser getötet wurden, etwa ein Drittel davon Kinder und Jugendliche. 

Seit einigen Wochen sind auch die Auseinandersetzungen zwischen Israel und der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz im Libanon eskaliert. Befürchtet wird, dass die ganze Region in einen folgenschweren Krieg verwickelt werden könnte.

Nahost-Liveblog: ++ Israel greift erneut Ziele in Beirut an ++

Stand: 06.10.2024 04:58 Uhr

Die israelische Armee hat ihre Angriffe gegen die Hisbollah-Miliz in der libanesischen Hauptstadt Beirut fortgesetzt. Zentralratspräsident Schuster fordert einen realistischen Blick auf den Judenhass in Deutschland. Die Entwicklungen im Liveblog.

Israel greift erneut Ziele in Beirut an

04:58 Uhr

Guterres ruft zu Ende von Gewalt und Blutvergießen auf

Vor dem Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel am 7. Oktober hat UN-Generalsekretär António Guterres die radikalislamische Palästinensergruppe verurteilt und zu einem unverzüglichen Ende von "schockierender Gewalt und Blutvergießen" aufgerufen. "Dies ist ein Tag, an dem die Weltgemeinschaft mit lautester Stimme die verabscheuungswürdigen Taten der Hamas, einschließlich der Geiselnahme, aufs Schärfste verurteilen muss", erklärte Guterres in einer Botschaft zum Jahrestag.

Der UN-Generalsekretär rief zur "unverzüglichen und bedingungslosen Freilassung" der aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Geiseln auf. Zugleich beschwor er die Hamas, dem Personal des Roten Kreuzes zu erlauben, die Geiseln zu besuchen. Zudem äußerte Guterres Sorgen über die Ausweitung des Konflikts in den Libanon. "Der Krieg, der auf die schrecklichen Angriffe vor einem Jahr folgte, zerstört weiterhin Leben und fügt den Palästinensern im Gazastreifen und nun auch den Menschen im Libanon tiefes menschliches Leid zu", sagte Guterres.

02:24 Uhr

Tote bei Angriff auf Moschee im Gazastreifen

Bei einem israelischen Luftangriff auf eine Moschee in Deir al-Balah im zentralen Gazastreifen sind nach Angaben von Sanitätern mindestens fünf Menschen getötet und 20 weitere Personen verletzt worden.

01:47 Uhr

Baerbock: Israels Sicherheit ist Teil von Deutschlands Staatsräson

Außenministerin Annalena Baerbock hat das Hamas-Massaker vor einem Jahr als Einschnitt in der jüdischen und in der deutschen Geschichte bezeichnet. Der 7. Oktober 2023 sei für Jüdinnen und Juden eine Zäsur, nach der es nur ein "davor" und "danach" gebe, schrieb die Grünen-Politikerin in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag". "Auch für uns in Deutschland ist der 7. Oktober eine Zäsur." Es beschäme sie, dass sich seitdem Jüdinnen und Juden auch in Deutschland unsicherer fühlten und dass antisemitische Angriffe zugenommen hätten - und dass iranische Raketen gegen den Staat Israel auf deutschen Straßen gefeiert würden.

"Wir stellen uns dem entgegen. Mit der ganzen Härte des Gesetzes", betonte Baerbock. An die Menschen in Israel gerichtet sagte sie: "Wir stehen an Eurer Seite. Eure Sicherheit ist Teil unserer Staatsräson. Israel hat ein Recht auf Selbstverteidigung. Gegen die Gewalt der Hamas genauso wie gegen den Raketen-Terror des Iran und der Hisbollah."

01:04 Uhr

Israel bestätigt Angriffe auf Beirut

Die israelische Armee setzt nach eigenen Angaben ihre Angriffe gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon fort. Man bombardiere derzeit "Terrorziele" im Raum der Hauptstadt Beirut, gab die Armee in der Nacht ohne Nennung von Einzelheiten bekannt. Die Explosionen in südlichen Vororten seien über der ganzen Stadt zu hören gewesen, berichtete eine dpa-Reporterin. Die proiranische Schiiten-Miliz hatte nach Angaben des israelischen Militärs zuvor wieder heftig Israel beschossen. 

Nach dem Ertönen der Sirenen nach Mitternacht in der Gegend der Stadt Kiriat Schmona im Norden Israels seien etwa 30 Geschosse identifiziert worden, die vom Libanon aus in israelisches Gebiet eingedrungen seien, teilte die Armee weiter mit. Einige der Geschosse seien abgefangen worden, andere in der Gegend niedergegangen. Die proiranische Schiiten-Miliz habe zuvor bereits rund 130 Flugkörper Richtung Israel gefeuert, teilte das Militär mit. 

00:46 Uhr

Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten in Rom

Bei einer nicht genehmigten propalästinensischen Demonstration in Rom ist es zu teils heftigen Zusammenstößen zwischen Demonstrierenden und Polizisten gekommen. Mehrere Tausend Menschen versammelten sich zwei Tage vor dem Jahrestag des Hamas-Massakers in Israel im Zentrum der italienischen Hauptstadt. Vermummte und schwarz gekleidete Demonstranten warfen Flaschen, Böller sowie Verkehrsschilder auf die Sicherheitskräfte. Diese reagierten mit dem Einsatz von Tränengas und Wasserwerfern.

Die Demonstration war von den italienischen Behörden nach deren Angaben wegen Sicherheitsbedenken nicht genehmigt worden. Sie befürchteten zudem, dass der Zeitpunkt des Protests den Hamas-Terrorangriff vom 7. Oktober "verherrlichen" würde. Die Demonstranten hielten während eines Marsches unweit des Kolosseums Transparente in die Höhe, schwenkten palästinensische Fahnen und skandierten unter anderem "Free Palestine" und "Free Lebanon". Am Rande der Demo rief auch ein Teilnehmer durch ein Megafon: "Am 7. Oktober begann die Revolution."

00:32 Uhr

Zentralratspräsident Schuster: "Neuer Tiefpunkt der Menschlichkeit"

Der Zentralrat der Juden hat angesichts der angekündigten anti-israelischen Proteste vor dem Jahrestag des Hamas-Massakers vom 7. Oktober einen realistischen Blick auf den verfestigten Judenhass in Deutschland gefordert. "Die Jubelszenen auf deutschen Straßen nach dem Raketenangriff des Iran auf Israel sowie die Aufrufe zu offenen Israel-Hass-Protesten rund um den Jahrestag des Hamas-Terrors vom 7. Oktober sind ein neuer Tiefpunkt der Menschlichkeit in unserer Gesellschaft", sagte Zentralratspräsident Josef Schuster dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". "Wer angesichts des Jahrestags dieses grausamen Anschlages nicht in der Lage ist, wenigstens ein Stück Empathie für Jüdinnen und Juden, für die Menschen Israels, zu empfinden, der wird es nie tun - und der hat ein gewaltiges Problem", betonte der Schuster.

"Wenn wir das in Deutschland nicht klar erkennen und benennen, dass es diese Menschen unter uns gibt, dann haben wir alle ein gewaltiges Problem", sagte Schuster. "Dann droht unsere offene Gesellschaft, in der die Würde des Menschen über allem steht, zu fallen." In Deutschland soll auf mehreren Kundgebungen an das Hamas-Massaker in Israel erinnert werden, das sich an diesem Montag zum ersten Mal jährt.

00:14 Uhr

Offenbar wieder israelische Angriffe auf Beirut

Die israelische Armee hat nach libanesischen Angaben am Samstagabend neue heftige Luftangriffe im Süden von Beirut ausgeführt. Es seien vier "sehr gewaltsame" Angriffe gegen die südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt geflogen worden, meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP hörten mehrere Explosionen im Süden Beiruts und sahen dort Rauchwolken aufsteigen.

Die israelische Armee hatte zuvor Einwohner der südlichen Vororte Beiruts aufgefordert, mehrere dortige Wohngegenden zu verlassen. Dies sei zur "eigenen Sicherheit" der Bewohner und ihrer Familien notwendig, hieß es in dem Aufruf. Bereits am Freitag hatte Israel den Süden Beiruts angegriffen.

01:04 Uhr

Der Liveblog vom Samstag

Israels Premier Netanyahu hat angekündigt, sein Land werde auf den iranischen Raketenangriff reagieren. Frankreichs Staatschef Macron hat einen Stopp von Waffenlieferungen an Israel gefordert. Die Entwicklungen zum Nachlesen.

Source URL for above info: https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-nahost-sonntag-192.html

Liveblog: Aktuelle Nachrichten zur Eskalation in Nahost

31.07.2024 | 19:32

Ismail Hanija, der Politchef der Hamas, ist im Iran getötet worden. Die Terrororganisation macht Israel verantwortlich. Aktuelles zur Lage im Nahost-Konflikt im Ticker.

Das Wichtigste in Kürze - Tod von Ismail Hanija

  • Ismail Hanija, der Politchef der islamistischen Hamas, ist in der iranischen Hauptstadt Teheran getötet worden.
  • Die Terrororganisation macht Israel verantwortlich - und droht mit Vergeltung.
  • Aus Israel gibt es derzeit keine Stellungnahme.
  • Iran droht mit Konsequenzen. Auch die Huthi-Miliz im Jemen reagiert mit scharfer Kritik.
  • Die Türkei verurteilt den Anschlag als "schändliche Ermordung".

31.07.2024, 21:36 Uhr

Auswärtiges Amt bekräftigt Reisewarnung für Libanon

Angesichts einer drohenden Eskalation im Nahen Osten ruft das Auswärtige Amt deutsche Bürger zur Ausreise aus dem Libanon aus. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock appeliere erneut an "alle deutschen Staatsangehörigen in Libanon auszureisen, solange das möglich ist", heißt es in einer Mitteilung auf dem Onlinedienst X.

Source URL for above info: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/liveblog-eskalation-nahost-israel-100.html

Lage in Nahost: Israel bombardiert Beirut und den Gazastreifen

DIE LAGE IN NAHOST

Israel bombardiert weiter Ziele in Beirut und dem Gazastreifen

06.10.2024, 05:45Lesezeit: 5 Min.

Israels Militär hält den Druck auf Irans Verbündete aufrecht. Premier Netanjahu bekräftigt, dass man auf den iranischen Angriff reagieren werde. Wann und wie ist weiterhin unklar. Frankreich stellt seine Waffenlieferungen an Israel ein. Der Überblick.

Quelle: dpa

Source URL for above info: https://www.faz.net/aktuell/politik/krieg-in-nahost/lage-in-nahost-israel-bombardiert-beirut-und-den-gazastreifen-110029018.html

Aktuelle Nachrichten zum Krieg in Nahost

Live: Tote nach Angriff auf Schule im Flüchtlingslager Nuseirat

Bei einem Luftangriff auf eine vom UN-Flüchtlingshilfswerk UNRWA betriebene Schule werden laut palästinensischen Angaben mindestens 15 Menschen getötet. Israels Armee bestätigt den Angriff, begründet ihn aber mit „Terroristen“, die in der Schule „operierten“.

Source URL for above info: https://www.sueddeutsche.de/thema/Israel

Israel hat erneut einen Vorstoß mit Bodentruppen in den Norden des Gazastreifens begonnen. Die Hamas habe versucht, sich im Gebiet von Dschabalia neu zu gruppieren, so die Armee. Wie die dpa berichtet, gleichen die von der Armee veröffentlichten Fotos von Kampfpanzern, die durch sandiges Terrain fahren, denen vom Beginn der Bodenoffensive Ende Oktober vergangenen Jahres.

Source URL for above info: https://www.radiolippe.de/nachrichten/lippe/detailansicht/tel-avivgaza-neuer-militaereinsatz-israels-im-gazastreifen.html

As reported by Radio Bielefeld, hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den Jüdinnen und Juden in Deutschland zum Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel volle Solidarität zugesagt. „Antisemitismus und blinden Israel-Hass werden wir niemals hinnehmen", sagte er.

Source URL for above info: https://www.radiobielefeld.de/nachrichten/lokalnachrichten/detailansicht/berlin-scholz-blinden-israel-hass-werden-wir-niemals-hinnehmen.html

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