14.11.2024
Spezialunterkunft in Neukölln für schwerkranke Geflüchtete aus der Ukraine
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Neue Unterkunft für schwerkranke Geflüchtete aus der Ukraine in Berlin

In Berlin-Neukölln wurde eine spezielle Unterkunft für schwerkranke Geflüchtete aus der Ukraine und deren Angehörige eröffnet. Wie die dpa am 14. November 2024 berichtete, bietet die Einrichtung den Betroffenen die Möglichkeit, in ruhigerer Umgebung zu leben. Die Palliativmedizinerin Karin Barnard von der Johannesstift Diakonie betonte gegenüber der dpa die schwierige Situation für schwerstkranke Menschen in der großen Flüchtlingsunterkunft in Tegel. Die dortige Pflegestation sei für die Versorgung von Menschen mit schweren Erkrankungen wie Krebs oder Lähmungen nach einem Schlaganfall nicht ausreichend. „Eine Unterbringung in einem geschützten Raum ist wichtig“, so Barnard laut dpa. Die Zeit berichtete ebenfalls über diese neue Unterkunft in einem Artikel vom 14. November 2024 (https://www.zeit.de/news/2024-11/14/neue-unterkunft-fuer-schwerkranke-gefluechtete-aus-der-ukraine).

Aktuell leben in der neuen Unterkunft, die in Räumen der Pflegeeinrichtung Sunpark der Johannesstift Diakonie untergebracht ist, 15 Patientinnen und Patienten sowie 15 Angehörige. Das Altersspektrum reicht von 30 bis 96 Jahren. Es gibt noch freie Plätze für weitere 15 Personen und jeweils ein Familienmitglied. Das Konzept sieht vor, dass Pflegebedürftige sich ein Zimmer mit einem Angehörigen teilen und so als Familie zusammenbleiben können. Die Angehörigen übernehmen die Pflege, die Bewohner teilen sich eine Gemeinschaftsküche und erhalten Unterstützung durch eine Pflegehilfe. Ein Arzt besucht die Einrichtung regelmäßig. Laut dpa erklärte Barnard, dass es keine Pflegekräfte vor Ort gebe. Das Angebot sei als erster Schritt in die Selbstständigkeit gedacht. Ziel sei es, die Patienten zu stabilisieren und ihnen langfristig eine dauerhafte Unterkunft zu vermitteln.

Das Angebot in Neukölln besteht seit August. Die Johannesstift Diakonie betreibt bereits seit dem Vorjahr eine ähnliche Einrichtung in Spandau, die schwerstkranken Ukrainern ohne Aussicht auf Heilung einen Platz bietet. Die Kosten für die Unterkunft in Neukölln belaufen sich auf rund 500.000 Euro pro Jahr und werden vom Land Berlin getragen, wie Mark Seibert, Präsident des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten, gegenüber der dpa erklärte. Das Projekt sei laut dpa in Deutschland einzigartig.

Nataliia Hryhorova (70) und ihr Sohn Dmytro Hryhorov leben seit September im Sunpark. Hryhorova leidet an Epilepsie, ist auf einen Rollstuhl angewiesen und benötigt Unterstützung. Mutter und Sohn schätzen die Ruhe, den Platz und die zuverlässigen Ansprechpartner in der neuen Unterkunft. Sie waren aus Charkiw geflohen und vor einem halben Jahr in Tegel angekommen. Die 70-Jährige berichtete der dpa, dass sie bereits Freunde in der Unterkunft gefunden habe. Die Bewohner treffen sich abends im Gemeinschaftsraum, und es ist geplant, bald Deutschkurse anzubieten.

Laut Seibert (dpa) leben weiterhin pflegebedürftige Ukrainer in Tegel, für die eine Lösung gefunden werden muss. „Solange es Bedarf gibt, sind wir auf der Suche, weitere Einrichtungen zu finden oder Kontingente einzukaufen.“

Quellen:

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