19.10.2024
Stadtrat entscheidet über Theater-Spielstätte an Kongresshalle

Staatstheater: Stadtrat stimmt über Theater-Spielstätte an Kongresshalle ab

Der Nürnberger Stadtrat stimmt am Mittwoch in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause über den Entwurf für eine Ausweichspielstätte des Staatstheaters an der Kongresshalle ab. Vier Angebote wurden dafür abgegeben. Welches davon den Zuschlag erhalten soll, haben Stadtverwaltung, Vertreterinnen und Vertreter des Stadtrats und Fachleute in einem geheimen Verfahren geprüft. Auch die Abstimmung über deren Empfehlung am Ende der Stadtratssitzung findet hinter verschlossenen Türen statt. Erst danach wird die Öffentlichkeit informiert. Die Sitzung beginnt um 15.00 Uhr.

Außerdem wird der Stadtrat über die Finanzierung des gesamten Kulturareals an der Kongresshalle abstimmen. In dem Rundbau sollen neben Räumen für das Staatstheater auf mehr als 7000 Quadratmetern Ateliers, Werkstätten und Veranstaltungsräume für die freie Kunst- und Kulturszene entstehen.

Die Kosten für das gesamte Vorhaben hatte der Stadtrat mit 211 Millionen Euro veranschlagt. Laut der Beschlussvorlage könnten diese nun auf rund 296 Millionen Euro steigen. Vor allem die Kosten für die Räume des Staatstheaters und die Ersatzspielstätte übersteigen die Prognosen deutlich.

Die Nationalsozialisten hatten die Kongresshalle auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände ab 1935 errichten lassen. Dort sollten nach den Plänen der Nazis 50 000 Menschen den NS-Größen während ihrer Reden zujubeln. Die Bauarbeiten wurden aber später wegen des Krieges eingestellt. Statt der geplanten 70 Meter Höhe wurden nur etwa 40 Meter erreicht. Bis heute existiert nur ein hufeneisenförmiger Rohbau, der später Treppen und Garderoben beherbergen sollte. Nur die Fassade aus massiven Granit gibt einen Eindruck von der eigentlich geplanten Form.

Hintergrund

Die Kongresshalle war ursprünglich als Veranstaltungsort für die NS-Parteitage geplant. Nach dem Krieg wurde der Rohbau nie fertiggestellt und stand jahrelang leer. In den letzten Jahren wurde die Halle für verschiedene Veranstaltungen genutzt, aber nie umfassend saniert.

Das Staatstheater wird während der Sanierung des Opernhauses in die Kongresshalle umziehen. Die Ersatzspielstätte soll auf dem Gelände der Kongresshalle entstehen und während der Sanierungsarbeiten als Ausweichspielstätte dienen.

Die Entscheidung des Stadtrats wird für die Zukunft des Kulturareals an der Kongresshalle von großer Bedeutung sein. Die Stadt Nürnberg setzt auf die Entwicklung des Areals zu einem wichtigen Kulturstandort in der Region.

Reaktionen

Bisher gibt es keine offiziellen Reaktionen auf die Entscheidung des Stadtrats. Die Vertreter des Staatstheaters und der Stadt Nürnberg werden nach der Abstimmung Stellung nehmen.

Die Entscheidung wird jedoch von vielen Menschen in Nürnberg und der Region mit Spannung erwartet. Die Zukunft des Kulturareals an der Kongresshalle und die Ausweichspielstätte des Staatstheaters werden von großer Bedeutung für die Kultur- und Theaterlandschaft in der Region sein.

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