19.10.2024
Steigende Wildschweinzahlen im Saarland: Jagdjahr 2023/2024 im Fokus

Abschusszahlen: Saar-Jäger erlegten im letzten Jagdjahr mehr Wildschweine

Im vergangenen Jagdjahr, das am 31. März 2024 endete, haben die Jäger im Saarland eine signifikante Steigerung der Abschusszahlen bei Wildschweinen verzeichnet. Insgesamt wurden etwa 7.230 Schwarzkittel erlegt, was einem Anstieg von knapp 2.200 Tieren im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Zahl stellt die fünfthöchste in der Geschichte der saarländischen Jagd dar, wie der Geschäftsführer der Vereinigung der Jäger des Saarlandes, Johannes Schorr, mitteilte.

Für das laufende Jagdjahr, das am 1. April 2024 begann, wurden bereits rund 3.200 erlegte Wildschweine registriert. Diese Entwicklung ist besonders vor dem Hintergrund der drohenden Afrikanischen Schweinepest (ASP) von Bedeutung. Die Jäger sind angehalten, die Wildschweinpopulation weiter zu reduzieren, um die Verbreitung des Virus zu erschweren. Schorr betonte, dass die Bemühungen der letzten Jahre zur Verringerung der Wildschweinbestände im Saarland Früchte tragen.

Die ASP, die in den letzten Monaten in Hessen und Rheinland-Pfalz festgestellt wurde, stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Wildschweinpopulation dar. Das Umweltministerium des Saarlandes verfolgt die Entwicklungen in den angrenzenden Bundesländern genau, um einen Ausbruch der Krankheit im Saarland zu verhindern. Die ASP ist für Menschen und andere Tierarten nicht ansteckend, jedoch verläuft sie bei Haus- und Wildschweinen in der Regel tödlich.

Hohe Abschusszahlen bei Reh- und Damwild

Zusätzlich zu den Wildschweinen verzeichneten die Saar-Jäger auch hohe Abschusszahlen bei anderen Wildarten. So wurden beim Rehwild etwa 12.500 Tiere erlegt, was im vierten Jahr in Folge eine sehr hohe Strecke darstellt. Die Zahl des erlegten Damwilds lag bei 481, während beim Rotwild 164 Tiere geschossen wurden. Diese Zahlen zeigen, dass die Jagd im Saarland insgesamt aktiv bleibt und die Jäger weiterhin bemüht sind, die Wildpopulationen im Gleichgewicht zu halten.

In der Jagdstatistik sind zudem rund 3.200 erlegte Füchse vermerkt, was eine Zahl darstellt, die seit 13 Jahren unter 4.000 liegt. Zuvor schwankten die Zahlen regelmäßig zwischen 5.000 und 7.000. Eine Hautkrankheit namens Räude ist beim Fuchs im Saarland weit verbreitet und könnte zu diesem Rückgang beigetragen haben. Die Dachsstrecke bleibt weitgehend stabil, mit rund 380 erlegten Tieren. Bei den Wildgänsen gab es einen leichten Anstieg auf etwa 280 Tiere, was auf die Ausbreitung invasiver Arten wie der Nilgans und der Kanadagans zurückzuführen ist.

Entwicklung der Jägerschaft im Saarland

Die Zahl der Jäger im Saarland hat sich ebenfalls positiv entwickelt. Ende 2023 gab es mehr als 5.600 Jägerinnen und Jäger, was einen Anstieg von über 200 im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Diese Zunahme könnte auf das wachsende Interesse an der Jagd und den damit verbundenen Aktivitäten zurückzuführen sein. Die Jäger im Saarland sind nicht nur für die Regulierung der Wildbestände verantwortlich, sondern tragen auch zur Erhaltung der Biodiversität und zum Schutz der landwirtschaftlichen Flächen bei.

Das Niederwild, zu dem Hasen, Kaninchen, Fasane und Rebhühner gehören, wird im Saarland nach wie vor zurückhaltend bejagt. Bei den Waschbären wurden 22 Tiere erlegt, während nur zwei Marderhunde auf der Jagdstrecke verzeichnet wurden. Diese Zahlen zeigen, dass die Jäger auch auf die Herausforderungen reagieren, die durch invasive Arten entstehen.

Insgesamt zeigen die Abschusszahlen im Saarland eine positive Entwicklung, die sowohl durch die Bemühungen der Jäger als auch durch die Notwendigkeit, die Wildbestände im Gleichgewicht zu halten, beeinflusst wird. Die Jägerschaft im Saarland bleibt aktiv und engagiert, um die Herausforderungen der Wildtierbewirtschaftung zu meistern und die Biodiversität in der Region zu fördern.

Die Entwicklungen in der Jagdstatistik werden weiterhin genau beobachtet, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen zur Regulierung der Wildpopulationen effektiv sind und die Ausbreitung von Krankheiten wie der Afrikanischen Schweinepest eingedämmt wird.

Quellen: dpa, Johannes Schorr, Vereinigung der Jäger des Saarlandes

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