19.10.2024
Stillen: Tipps zur Überwindung von Herausforderungen

Stillen und Abpumpen: Tipps & Infos

Herausforderungen beim Stillen

Stillen muss man lernen, so wie Fahrradfahren auch, und im ersten Monat ist der Weg für manche Mütter und Babys möglicherweise noch etwas steinig. Es braucht Zeit und Übung, bis es sich für euch beide ganz natürlich anfühlt. Wenn du deine Stillprobleme jetzt angehst, hast du größere Chancen, eine gute Milchproduktion aufzubauen und länger zu stillen.

Herausforderung 1: Ich habe einen schmerzhaften Knoten in meiner Brust

Es gibt zahlreiche Gründe dafür, dass sich in einer laktierenden Brust Klumpen und Hubbel bilden. Einer der häufigsten ist ein mit Milch verstopfter Milchkanal, der einen harten Knoten bildet, der schmerzhaft und empfindlich ist.

Lösungen:

  • Massiere den betroffenen Bereich, insbesondere während du stillst oder abpumpst, um die Verstopfung zu lösen.
  • Drücke vorsichtig einen warmen Waschlappen auf deine Brust oder nimm vor dem Stillen ein warmes Bad oder eine Dusche, um die Schmerzen zu lindern.
  • Stille normal weiterhin oft oder pumpe häufig ab. Deine Milch ist für dein Baby weiterhin unbedenklich. Der Milchfluss trägt dazu bei, Verstopfungen aufzulösen, und verhindert eine Mastitis.
  • Versuche, die betroffene Brust nach den Stillmahlzeiten abzupumpen, um sicherzustellen, dass sie vollständig entleert wird, und um die Verstopfung zu lösen, damit die Milch wieder frei durch den Kanal fließen kann.
  • Bitte um eine therapeutische Ultraschallbehandlung. Wenn du wiederholt unter verstopften Milchkanälen leidest, wird dir dein Arzt/deine Ärztin, deine Hebamme oder deine Stillberaterin möglicherweise dieses Verfahren empfehlen, um den Milchfluss wiederherzustellen.
  • Wende dich an die medizinische Fachperson, die dich betreut, wenn du Anzeichen einer Infektion feststellst (wie eine rote, schmerzhafte Brust oder grippeähnliche Symptome wie erhöhte Temperatur, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen) oder wenn du der Ansicht bist, dass der Knoten nicht mit dem Stillen im Zusammenhang steht.

Herausforderung 2: Meine Brüste sind rot und schmerzen

Wenn eine Brust oder beide Brüste rot sind und schmerzen und es sich nicht um einen verstopften Milchkanal handelt, dann leidest du wahrscheinlich an einer Mastitis. Bei dieser Erkrankung ist das Brustgewebe entzündet. Anzeichen sind ein roter und heißer Bereich, Schmerzempfindlichkeit und grippeähnliche Symptome – dir ist abwechselnd heiß und kalt, die Gelenke schmerzen und die Körpertemperatur beträgt über 38,5 °C. Wenn du diese Symptome bei dir feststellst, hole umgehend ärztlichen Rat ein. Eine Mastitis muss sofort behandelt werden, da sie sich innerhalb weniger Stunden verschlimmern kann.

Zu den Ursachen einer Mastitis gehören:

  • Ein unbehandelter, verstopfter Milchkanal
  • Bakterien, die über rissige oder offene Brustwarzen in deine Brust gelangt sind
  • Falsches Anlegen beim Stillen
  • Lange Abstände zwischen den Stillmahlzeiten
  • Zu volle Brüste
  • Tragen eines zu engen BHs oder von zu enger Kleidung, die in deine Haut „einschneidet“
  • Schnelle Entwöhnung deines Babys von der Brust
  • Ein Überangebot an Milch

Lösungen:

  • Nimm Paracetamol oder Ibuprofen (kein Aspirin) gemäß Beipackzettel oder dem Rat eines Apothekers ein, um die Schmerzen zu lindern.
  • Stille weiterhin oft oder pumpe häufig ab. Deine Milch ist für dein Baby weiterhin unbedenklich. Der Milchfluss trägt dazu bei, Verstopfungen aufzulösen, und verhindert eine Mastitis.

Laugt Stillen die Mutter aus?

Viele Mütter von Babys und kleinen Kindern fühlen sich extrem erschöpft. Könnte es sein, dass Stillen daran schuld ist? Würde abstillen helfen, damit die Mutter wieder zu Kräften kommt? Obwohl Müttern aus ihrem Umfeld oft nahegelegt wird abzustillen, damit sie sich wieder fitter fühlen, hilft diese Maßnahme so gut wie nie. Das Abstillen selbst stellt meist eine große zusätzliche Belastung für Mutter und Kind dar. Außerdem entgeht der Mutter dann auch die Möglichkeit, ihr Baby oder Kleinkind schnell und effektiv zu beruhigen, in den Schlaf zu begleiten und ihre gegenseitige Bindung durch Stillen zu stärken.

Entzieht Stillen der Mutter Nährstoffe?

Eine der vermeintlichen Annahmen, warum Stillen die Mutter auslaugen sollte, geht davon aus, dass Stillen der Mutter Nährstoffe entzieht. Diese Vorstellung ist verständlich, da eine vollstillende Mutter durchschnittlich 800 ml Muttermilch am Tag für ihr Baby produziert. Gestillte Kleinkinder decken durchschnittlich immer noch ein Drittel ihres Energiebedarfs durch Stillen und können weiterhin mehrere Hundert Milliliter Muttermilch am Tag trinken.

Doch, Stillen stellt keine besondere Belastung für den Körper der Mutter dar. Stillen ist kein Ausnahme, sondern der evolutionär entstandene Normalzustand einer Frau im reproduktiven Alter, der über Jahre und bei mehreren Kindern auch über Jahrzehnte andauern kann, ohne dass die Gesundheit der Mutter oder ihre Versorgung mit Nährstoffen darunter leiden würde. Ernährt sich die Mutter ausgewogen und vollwertig, kann sie – genauso wie in der Schwangerschaft – sowohl sich selber als auch ihr Baby mit allen Nährstoffen versorgen, die sie beide brauchen. Nahrungsergänzungsmittel sind – meistens mit Ausnahme von Jod-Supplementen – auch in der Stillzeit nicht erforderlich. Eine stillende Mutter isst etwas mehr als eine nicht stillende und deckt auf diese Weise den erhöhten Bedarf an Kalorien und Nährstoffen.

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