2.12.2024
Stiller Protest statt Singender Adventskalender GEMA Gebühren verhindern Koblenzer Chorauftritte

Keine Chorauftritte auf dem Koblenzer Weihnachtsmarkt wegen zu hoher GEMA-Gebühren

Der beliebte "Singende Adventskalender" wird in diesem Jahr nicht auf dem Koblenzer Weihnachtsmarkt stattfinden. Wie die Koblenz-Touristik GmbH und der Kreis-Chorverband Koblenz gemeinsam bekanntgaben, mussten die geplanten Chorauftritte von Montag bis Freitag aufgrund der zu hohen Kosten für die GEMA abgesagt werden. "Die immensen Gebühren machen es uns finanziell unmöglich, den Weihnachtsmarkt mit solchen künstlerischen Darbietungen zu bereichern", erklärte Marketing-Leiter Jan Moryson gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) (Zeit Online).

Der Wegfall der Chöre stellt die Veranstalter vor die Herausforderung, den Weihnachtsmarkt kulturell attraktiv zu gestalten. "Uns bleibt nur noch Musik aus der Konserve über wenige Lautsprecher", bedauerte Moryson laut dpa (Zeit Online und Stern). Bislang gab es einen Rahmenvertrag zwischen dem Chorverband Rheinland-Pfalz und der GEMA, der die Auftritte ermöglichte. Dieses Jahr erklärte die GEMA jedoch, dass diese Vereinbarung nicht mehr gültig sei. Eine Anfrage der Koblenz-Touristik an die GEMA blieb bisher unbeantwortet (Volksfreund).

Die GEMA-Gebühren für den "Singenden Adventskalender" beliefen sich laut Koblenz-Touristik auf einen fünfstelligen Betrag, den die Veranstalter als unzumutbar hoch einstufen. Als Reaktion auf die Absage planen die Veranstalter nun einen stillen Protest. Am Dienstag soll ein stummer Chor auf dem Weihnachtsmarkt ein Zeichen setzen. Der Vorsitzende des Kreis-Chorverbands erklärte, dass dieser Protest nicht nur die Chöre, sondern alle Künstler und Kulturschaffenden unterstützen soll, die von den GEMA-Regelungen betroffen sind (LifePR).

Bereits im November berichtete der SWR über die Auswirkungen der gestiegenen GEMA-Gebühren auf Weihnachtsmärkte in Rheinland-Pfalz (SWR). Auch andere Städte wie Trier und Mainz haben demnach ihre Live-Musikprogramme reduziert, um den Kostenanstieg abzufedern. In Trier wurden die Live-Auftritte von neun auf zwei reduziert, in Mainz das Bühnenprogramm gekürzt. Die GEMA argumentiert, dass sich die Berechnungsgrundlage nicht geändert habe, sondern lediglich die Angaben der Kommunen genauer geprüft würden.

Koblenz verzichtet, wie Jan Moryson von der Koblenz-Touristik mitteilte, schon seit Jahren auf Live-Auftritte und setzt stattdessen auf Hintergrundmusik aus Lautsprechern (Rheinpfalz).

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