19.10.2024
Störche in Nordrhein-Westfalen: Ein Jahr des Aufschwungs dank reichhaltiger Nahrung

Störche: Viele Schnecken als Futter - Günstiges Jahr für Störche

In diesem Jahr haben viele Störche in Nordrhein-Westfalen von einem günstigen Futterangebot profitiert. Die Witterungsbedingungen waren optimal, was zu einem erfreulichen Anstieg der Storchenpopulation in der Region führte. Laut Peter Malzbender, dem Vorsitzenden des Nabu-Kreisverbands Wesel, haben in einem ländlichen Ortsteil von Wesel fünf Storchenpaare jeweils vier Junge großgezogen. Dies ist ein bemerkenswerter Erfolg, der auf die Fülle an Nahrung zurückzuführen ist, die in diesem Jahr verfügbar war.

Auf der Bislicher Insel, einem Naturschutzgebiet in der Nähe von Xanten am Rhein, wurden rund 30 Storchenpaare gezählt. Malzbender betonte, dass das Futterangebot und die Witterung in diesem Jahr besonders gut waren. Die Zählung der Storchenpopulation in Nordrhein-Westfalen ist noch nicht abgeschlossen, jedoch wird ein beeindruckendes Ergebnis erwartet. Im vergangenen Jahr wurden bereits 784 Brutpaare gezählt, was einen Rekord darstellt. Die Schwerpunkte der Verbreitung liegen im Kreis Minden-Lübbecke sowie im Kreis Wesel im Westen des Bundeslandes.

Die Situation der Störche in Nordrhein-Westfalen hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert. Anfang der 1990er Jahre lebten nur noch drei Storchenpaare in der Region. Der Weißstorch, der bis zu 1,10 Meter groß werden kann, war lange Zeit gefährdet und steht immer noch auf der Roten Liste. In den letzten Jahren ist jedoch eine deutliche Zunahme der Storchenpopulation zu verzeichnen, die ihre Nester häufig auf Schornsteinen, Dächern oder Kirchtürmen errichten.

Futterangebot der Störche

Störche sind nicht wählerisch, wenn es um ihre Nahrung geht. Malzbender erklärte, dass der Storch eine Vielzahl von Beutetieren frisst, darunter Ratten, Mäuse, Frösche, Regenwürmer, Insekten und Schnecken. Besonders in diesem feuchten Sommer waren viele Schnecken vorhanden, die von den Störchen auch mitsamt ihren Gehäusen verzehrt wurden. Die Störche profitieren von den Naturschutzgebieten, die ihnen flaches Wasser und reichlich Futter bieten. Auch auf abgemähten Wiesen finden sie ausreichend Nahrung.

Die Jungvögel ziehen als erste in ihre Winterquartiere in Richtung Afrika. Es ist jedoch zu beobachten, dass immer mehr Störche in den milderen Wintern in der Region verbleiben. Diese Störche haben einen Vorteil gegenüber ihren Artgenossen, wenn es darum geht, im Frühjahr die Nistplätze zu belegen.

Ausblick auf die Zukunft der Störche

Die positive Entwicklung der Storchenpopulation in Nordrhein-Westfalen ist ein erfreuliches Zeichen für den Naturschutz. Die Bemühungen, Lebensräume zu schützen und zu erhalten, zeigen Wirkung. Die Störche sind nicht nur ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems, sondern auch ein Indikator für die Gesundheit der Umwelt. Die Zunahme der Brutpaare und die Verbesserung der Lebensbedingungen sind ermutigende Nachrichten für Naturschützer und Vogelbeobachter.

Die fortlaufende Beobachtung und Zählung der Storchenpopulation wird weiterhin wichtig sein, um die Entwicklungen in der Region zu verfolgen und gegebenenfalls weitere Maßnahmen zum Schutz der Störche zu ergreifen. Die Zusammenarbeit zwischen Naturschutzorganisationen, Behörden und der Bevölkerung spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Insgesamt zeigt das Jahr 2024, dass es für die Störche in Nordrhein-Westfalen viele positive Aspekte gibt, die auf eine gesunde und wachsende Population hindeuten. Die Kombination aus günstigen Witterungsbedingungen und einem reichhaltigen Futterangebot hat zu diesem erfreulichen Ergebnis geführt.

Quellen: dpa, Nabu-Kreisverband Wesel

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