19.10.2024
Helena Kevric überzeugt beim Olympiadebüt am Stufenbarren

Kunstturnen: Helena Kevric am Stufenbarren auf Rang sechs

Am 4. August 2024 zeigte die 16-jährige Kunstturnerin Helena Kevric bei ihrem ersten olympischen Auftritt in Paris eine beeindruckende Leistung am Stufenbarren. Mit einer Punktzahl von 14,566 sicherte sie sich den sechsten Platz im Finale, was einen bedeutenden Erfolg für die junge Athletin darstellt. Obwohl sie mit der Medaillenvergabe nicht in Berührung kam, war ihre Darbietung ein Zeichen für ihr Talent und ihre Nervenstärke.

Der Olympiasieg ging an die Algerierin Kaylia Nemour, die mit 15,700 Punkten die Konkurrenz hinter sich ließ. Silber errang die Chinesin Qiu Qiyuan mit 15,500 Punkten, während die US-Amerikanerin Sunisa Lee mit 14,800 Punkten die Bronzemedaille gewann. Kevric, die als jüngste deutsche Teilnehmerin zu den Olympischen Spielen gereist war, zeigte bereits in der Qualifikation, dass sie eine ernstzunehmende Wettbewerberin ist. Sie übertraf nicht nur die Erwartungen, indem sie sich für das Finale qualifizierte, sondern ließ auch die weltbeste Turnerin Simone Biles hinter sich.

Vorbereitung und Qualifikation

Vor dem Finale äußerte Kevric, dass sie ihr Bestes geben und auf das Ergebnis hoffen werde. Ihre Teilnahme am Finale war für sie bereits eine große Überraschung. „Dass ich da drin bin, ist sehr krass“, sagte sie. Diese Überraschung kam nicht von ungefähr; in der Qualifikation zeigte sie eine herausragende Leistung und sicherte sich den Platz im Finale. Der Druck, gegen so hochkarätige Gegnerinnen anzutreten, schien sie nicht zu beeinflussen. Stattdessen bewies sie eine bemerkenswerte Ruhe und Konzentration.

Der Wettkampf

Im Stufenbarren-Finale trat Kevric als Vorletzte der acht Starterinnen an. Ihre Übung hatte einen Ausgangswert von 6,4, was bedeutet, dass sie eine aufgestockte und anspruchsvolle Darbietung zeigte. Während ihrer Präsentation gab es einige Herausforderungen, einschließlich kleinerer Wackler beim Shaposhnikova und beim Abgang, was zu Punktabzügen führte. Dennoch war sie mit ihrer Leistung zufrieden und erklärte: „Ich habe mich um zwei Plätze verbessert und erneut meine Übung gut durchgeturnt.“

Reaktionen und Ausblick

Die Reaktionen auf Kevrics Leistung waren durchweg positiv. Thomas Gutekunst, der Vorstand Leistungssport des Deutschen Turner-Bunds, lobte die junge Athletin für ihre Nervenstärke und ihren Mut, sich auf dieser großen Bühne zu präsentieren. Er betonte, dass Kevric trotz ihres jungen Alters bereits großartige Leistungen gezeigt habe und dass die Zukunft für sie vielversprechend aussieht, solange die Erwartungen nicht zu hoch geschraubt werden.

Das Olympische Turnen in Paris bietet den Athleten nicht nur die Möglichkeit, Medaillen zu gewinnen, sondern auch, sich auf internationaler Ebene zu beweisen. Kevric hat in ihren ersten Spielen bewiesen, dass sie das Potenzial hat, in der Zukunft eine bedeutende Rolle im Kunstturnen zu spielen. Ihr nächster Wettkampf kommt bald, wenn Lukas Dauser im Barren-Finale der Männer um 11:45 Uhr antritt, was die letzte Chance für den Deutschen Turner-Bund auf eine Medaille bei diesen Spielen darstellt.

Fazit

Helena Kevrics Auftritt am Stufenbarren war mehr als nur ein Wettkampf; es war ein Beweis für ihre Entschlossenheit und ihr Talent. Mit einer Kombination aus harter Arbeit, Training und einer starken mentalen Einstellung hat sie sich unter den besten Turnerinnen der Welt behauptet. Ihre Leistung wird sicherlich als Inspiration für viele junge Turnerinnen und Turner dienen, die von einer Karriere im Kunstturnen träumen. Die Olympischen Spiele sind nicht nur eine Bühne für Athleten, sondern auch eine Gelegenheit, neue Talente zu entdecken, die in Zukunft das Gesicht des Sports prägen werden.

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