Der verbale Schlagabtausch zwischen dem ehemaligen Fußballprofi und jetzigen TV-Experten Dietmar Hamann und den Verantwortlichen des FC Bayern München findet kein Ende. Diesmal steht Stürmerstar Harry Kane im Mittelpunkt der Auseinandersetzung. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtet, reagierte Bayern Münchens Sportvorstand Max Eberl sichtlich genervt auf die Aussagen Hamanns. „Didi Hamann ist wie ein Tinnitus. Der kommt alle drei Tage hoch“, sagte der 51-Jährige vor dem Spitzenspiel gegen Eintracht Frankfurt am Sonntag.

Auslöser für Eberls Reaktion war Hamanns Kritik an der Leistung von Harry Kane. Nachdem der 31-Jährige sowohl im Bundesliga-Topspiel gegen Bayer Leverkusen (1:1) als auch bei der ersten Saison-Niederlage der Bayern in der Champions League auswärts gegen Aston Villa (0:1) torlos geblieben war, hatte Hamann in seiner Sky-Kolumne Zweifel an Kanes Leistungsfähigkeit geäußert. „Ich habe schon nach der EM im Sommer gesagt, dass er den Beweis noch schuldig ist, die 100 Millionen wert zu sein – auch wenn er letztes Jahr über 30 Tore geschossen hat“, schrieb der frühere Nationalspieler.

Kane war vor einem Jahr für die Rekordablösesumme von 100 Millionen Euro von Tottenham Hotspur zum FC Bayern gewechselt. Hamann kritisierte, dass Kane vom deutschen Rekordmeister nicht geholt worden sei, „um gegen Darmstadt einen Hattrick zu erzielen. Er wurde geholt, um gegen Leverkusen und Aston Villa ein Tor zu machen und im Viertelfinale der Champions League zu treffen. Das hat er bislang nicht getan“, so Hamann. Er erwarte „von einem der besten Spieler im Business, dass er in 90 Minuten mal aus dem Nichts eine Torchance kreiert und torgefährlich wird.“ Genau diese Qualität sehe er bei Kane aber nicht und bleibe darum bei der Beurteilung des Nutzens von Bayerns Rekordtransfer skeptisch.

Es ist nicht das erste Mal, dass Hamann mit kritischen Aussagen über den FC Bayern für Aufsehen sorgt. Bereits in der vergangenen Saison hatte er mehrfach den damaligen Trainer Julian Nagelsmann und dessen Nachfolger Thomas Tuchel öffentlich kritisiert.

Kane selbst hat die Möglichkeit, die Kritik Hamanns bereits am Sonntag im Spitzenspiel gegen Eintracht Frankfurt zu widerlegen. In Frankfurt kommt es zum Aufeinandertreffen der beiden aktuell besten Torschützen der Bundesliga. Der Frankfurter Omar Marmoush führt die Torjägerliste mit sechs Treffern vor Kane an, der bislang fünfmal traf. In den insgesamt acht Pflichtspielen dieser Spielzeit hat der Engländer zehn Tore für den FC Bayern erzielt.

Quelle: ad./dpa

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