October 5, 2024
Feste als Quelle der Hoffnung und des Zusammenhalts

Anlässlich des Oktoberfestes, das am Sonntag zu Ende ging, betonte Kardinal Reinhard Marx die Bedeutung von Festen, besonders in schwierigen Zeiten. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, sagte Marx in einem Beitrag für die Sendung „Zum Sonntag“ des Bayerischen Rundfunks: „Es ist wichtig, dass wir zusammenkommen und erleben, wie viel wir gemeinsam haben, was uns alles verbindet.“ Weiter betonte er: „Das ist nicht das, was in den Schlagzeilen steht, was aber den Herzschlag unserer Gesellschaft ausmacht: Wir erleben uns doch als Menschen und nicht als Gegner.“ Der Erzbischof von München und Freising würdigte damit den verbindenden Charakter von Festen und ihren Beitrag zum Gemeinsinn, besonders in Zeiten von Krisen, Kriegen, Terrorismus und Unglücken.

Wiesn als Symbol für Vielfalt und Zusammenhalt

Die Wiesn, die als größtes Volksfest der Welt gilt und Millionen Menschen zusammenbringt, fasziniere „quer durch alle Generationen und Nationen“, so Marx laut dpa. Das Fest bedeute zwar auch Kommerz und Konsum, doch faszinierend sei, dass es „eine solche Vielfalt an Menschen zusammenbringt“.

Der traditionelle Ruf „Auf eine friedliche Wiesn“ zur Eröffnung des Volksfests sei ein sehr ernster Wunsch, sagte Marx. Er erinnerte an den Unfalltod eines Achterbahn-Mitarbeiters kurz vor Beginn des Festes und verwies auf das Risiko durch diejenigen, die die Kontrolle über sich verlieren, andere und sich selbst gefährden und auch gewalttätig werden.

Feiern als Ausdruck von Hoffnung und Zuversicht

Angesichts von Terror, Gewalt, Krieg und Naturkatastrophen stellte Marx die rhetorische Frage, ob „wir denn derzeit wirklich so ausgelassen feiern“ können - und beantwortete sie selbst mit: „Ja. Ganz unbedingt sogar!“.

„Wir teilen unsere Freude, wir lachen miteinander. Wir kommen zusammen, egal wie alt wir sind, was wir beruflich machen, woher wir kommen.“ Dadurch würden nicht die Probleme und Sorgen im Umfeld, in der Gesellschaft und in der Welt ignoriert – jedoch ein Gegenpunkt gesetzt. „Ein Fest unterbricht immer den Alltag, öffnet unseren Blick für das Gemeinsame und Schöne im Leben, schafft Dankbarkeit und manchmal sogar Hoffnung und Zuversicht. Dann ist eine friedliche Wiesn immer eine Feier des Lebens.“

Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/05/kardinal-marx-lobt-wiesn-als-feier-des-lebens

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