28.1.2025
Sturm Eowyn: Klimawandel verstärkt Extremwetter im Nordatlantik?
Klimawandel, Nordatlantik-Erwärmung und Sturm Eowyn: Ein Zusammenhang?

Klimawandel, Nordatlantik-Erwärmung und Sturm Eowyn: Ein Zusammenhang?

Der Wintersturm Eowyn, der Ende Januar 2025 mit Rekordwindgeschwindigkeiten über Irland, Großbritannien und Teile Kontinentaleuropas hinwegfegte, hat erhebliche Schäden verursacht und zu Stromausfällen geführt. Klimaforscher stellen einen Zusammenhang zwischen der Intensität des Sturms und der globalen Erwärmung her, insbesondere der damit verbundenen Erwärmung der Ozeane. Wie die FAZ berichtet, soll der ungewöhnlich warme Nordatlantik eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Eowyn gespielt haben.

Der "Climate Shift Index" (CSI), ein Werkzeug zur Analyse von Temperaturabweichungen und dem Einfluss der Erderwärmung, zeigt, dass der Klimawandel den Anstieg der Oberflächentemperaturen im Nordatlantik um das 40- bis 100-fache wahrscheinlicher gemacht hat (FAZ). Der Zusammenstoß dieser warmen Luftmassen mit angrenzender Kaltluft führte zur Bildung eines starken Tiefdruckgebiets, das sich explosionsartig zu Sturm Eowyn entwickelte. Dieses Phänomen, die sogenannte Bomobogenese, tritt auf, wenn der Luftdruck im Kern eines Tiefdruckgebiets innerhalb eines Tages rapide abfällt. Tatsächlich wurden bei Eowyn vor Irland Rekord-Tiefdruckwerte gemessen (FAZ).

Eowyn war ein außertropischer Wirbelsturm, genauer ein Shapiro-Keyser-Zyklon. Im Gegensatz zu tropischen Wirbelstürmen, die ihre Energie ausschließlich aus dem warmen Ozeanwasser beziehen, entstehen diese Stürme durch die Interaktion von Frontensystemen außerhalb der Tropen. Wie die FAZ erläutert, werden Shapiro-Keyser-Zyklone durch starke Temperaturunterschiede zusätzlich verstärkt. Der Jetstream, ein Starkwindband in der Stratosphäre, spielte ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung von Eowyn. Dieser transportierte ein Tief von der US-Golfküste in den Nordatlantik, wo es sich durch den Einstrom trockener Stratosphärenluft und die Bildung eines "Sting Jets" zu einem intensiven Sturm entwickelte (FAZ).

Klimaforscher erwarten durch die globale Erwärmung nicht zwangsläufig mehr Stürme, sondern eine Zunahme der Windintensitäten. Eine Studie, die in den "Environmental Research Letters" veröffentlicht wurde, belegt, dass sich die Erwärmung der Ozeane seit den 1980er Jahren vervierfacht hat. Wie die FAZ diese Studie wiedergibt, ist die Erwärmungsrate von 0,06 Grad pro Jahrzehnt auf 0,27 Grad pro Jahrzehnt gestiegen. Diese beschleunigte Erwärmung wird zum Teil dem Klimaphänomen El Niño zugeschrieben, aber zu einem größeren Teil der erhöhten Energieaufnahme des Planeten. Die steigende Konzentration von Treibhausgasen und die Abnahme der Albedo, also der Rückstrahlfähigkeit der Erde, tragen zu dieser Entwicklung bei (FAZ).

Eine weitere Studie, veröffentlicht in Nature Geoscience, untersucht den Einfluss der Nordatlantischen Oszillation (NAO) auf den Klimawandel. Die NAO ist ein Klimaphänomen, das durch Schwankungen des Luftdruckunterschieds zwischen dem Islandtief und dem Azorenhoch gekennzeichnet ist. Diese Studie zeigt, dass die NAO multidekadische Schwankungen der Atlantischen Meridionalen Umwälzströmung (AMOC) und des ozeanischen Wärmetransports in den Atlantik und die Arktis induzieren kann. Diese Schwankungen haben laut der Studie zum rasanten Rückgang des arktischen Meereises, zur Erwärmung der Nordhalbkugel und zu Veränderungen der tropischen Sturmaktivität im Atlantik beigetragen, insbesondere in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren (Nature Geoscience).

Eine in Science Direct veröffentlichte Studie untersucht die atmosphärische Reaktion auf die Erwärmung im mittleren Holozän im Nordatlantik und die Auswirkungen auf zukünftige Stürme in der Region Irland/Großbritannien. Die Studie zeigt, dass wärmere Bedingungen zu einer Verschiebung des Islandtiefs nach Osten führen können, was wiederum die Ozean-Atmosphäre-Dynamik beeinflusst und möglicherweise zu einer erhöhten Sturmaktivität führt.

Quellen

  • https://www.faz.net/aktuell/wissen/was-megasturm-eowyn-mit-dem-klimawandel-verbindet-110257846.html
  • https://www.nature.com/articles/ngeo2738
  • https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0277379119306250
  • https://journals.ametsoc.org/view/journals/clim/37/5/JCLI-D-23-0301.1.xml
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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