Der Ausbruch des Laacher-See-Vulkans, eine der größten Eruptionen in Mitteleuropa der letzten 100.000 Jahre, wurde neu datiert. Wie die FAZ berichtet, haben Forscher mithilfe eines Tropfsteins aus dem Westerwald und unter Einbeziehung von Daten aus grönländischen Eisbohrkernen den Zeitpunkt der Eruption auf 13.008 Jahre „before present“ (vor dem Bezugsjahr 1950) festgelegt.
Die Eruption des Laacher-See-Vulkans hatte weitreichende Folgen. Asche verteilte sich über große Teile Europas, von Norditalien bis Skandinavien. Wie die Universität Mainz mitteilte, fand das internationale Forscherteam in einem Stalagmiten der Herbstlabyrinth-Höhle, rund 100 Kilometer vom Laacher See entfernt, Ablagerungen von Schwefel, die eindeutig dem Vulkanausbruch zugeordnet werden konnten.
Die neue Datierung widerlegt laut FAZ die Theorie, dass der Ausbruch für die sogenannte Jüngere Dryas-Kaltzeit verantwortlich war. Demnach ereignete sich die Eruption etwa 150 Jahre vor Beginn dieser Kälteperiode. Auch archäologie-online.de berichtet über die Bedeutung der neuen Datierung für die Klimageschichte. Der Ausbruch, der sich im späten Frühling oder frühen Sommer ereignete, habe einen Temperatursturz markiert, der nun präzise mit grönländischen Eisbohrkerndaten synchronisiert werden könne.
Wie expedition-rheinland.de erklärt, ermöglichten technische Fortschritte und die Untersuchung von Baumresten, die bei der Eruption unter Asche begraben wurden, die neue Datierung. Die Jahrringe der Bäume erlaubten eine genaue Bestimmung des Zeitpunkts. Die neue Datierung liegt 126 Jahre früher als die bisherige Annahme, die auf Sedimenten aus dem Meerfelder Maar basierte.
Die Universität Bern betont in einer Medienmitteilung die Bedeutung der präzisen Datierung für die Klimaforschung. So könne nun die Menge an ausgestoßenem Schwefel genauer bestimmt und die Auswirkungen des Ausbruchs auf das globale Klima besser modelliert werden.
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