Die Sanierung der Stuttgarter Oper wird voraussichtlich teurer und zeitaufwendiger als ursprünglich geplant. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, muss das Opernhaus, der sogenannte Littmann-Bau, mindestens bis 2033 bespielt werden, da der Bau der Interimsspielstätte später beginnt als vorgesehen. Dies bedeutet eine Verlängerung von vier Jahren gegenüber der ursprünglichen Planung. Die Zeit berichtet in ihrem Artikel vom 18. November 2024 ebenfalls über die zu erwartenden Mehrkosten und die Verzögerungen.
Der SWR hatte bereits am 6. November 2024 von Insidern erfahren, dass die Sanierungskosten auf 1,5 bis 2 Milliarden Euro steigen könnten, statt der ursprünglich veranschlagten Milliarde. Diese Information wurde auch von der tagesschau am 5. November 2024 aufgegriffen. Die Stadt Stuttgart und die Projektgesellschaft Württembergische Staatstheater wollen erst in einigen Jahren konkrete Zahlen zu den Mehrkosten veröffentlichen. Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (Grüne) und Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) betonten die Notwendigkeit der Sanierung und des Interimbaus, wie dpa berichtet.
Die Verzögerung beim Bau der Interimsspielstätte, die im künftigen Stadtteil Rosenstein entstehen soll, hat Auswirkungen auf den gesamten Sanierungsplan. Laut SWR vom 18. November 2024 verzögert sich der Baubeginn der Interimsspielstätte um vier Jahre auf 2028, die Fertigstellung ist für 2032 geplant. Dadurch verschiebt sich auch der Beginn der Sanierung des Littmann-Baus.
Kritiker, darunter der Steuerzahlerbund, fordern laut stern.de vom 18. November 2024 ein Überdenken der Pläne und schlagen Alternativen wie einen Neubau oder eine abgespeckte Sanierung ohne die geplante Kreuzbühne vor. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung zitiert am 6. November 2024 den SPD-Landtagsabgeordneten Martin Rivoir, der die Frage aufwirft, ob der eingeschlagene Weg noch der richtige sei. Die SPD bringt einen Neubau der Oper ins Spiel.
Die Sanierung des über 100 Jahre alten Littmann-Baus ist unumgänglich, da das Gebäude marode ist und den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht wird, wie verschiedene Medien berichten. Das Dach, die Bühnentechnik und die Gastronomie sind veraltet, außerdem fehlt es an Proberäumen. Die Projektgesellschaft hat nun bis zum Sommer 2025 Zeit, Optimierungspotenziale bei Kosten und Zeitplan zu prüfen.
Quellen:
- https://www.zeit.de/news/2024-11/18/stuttgarts-opern-sanierung-koennte-viel-teurer-werden
- https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/sanierung-stuttgarter-opernhaus-wohl-deutlich-teurer-als-geplant-100.html
- https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/opernsanierung-verzoegert-sich-um-mehrere-jahre-100.html
- https://www.nmz.de/politik-betrieb/kulturpolitik/stuttgarter-opernsanierung-dauert-laenger-als-geplant
- https://www.stern.de/gesellschaft/regional/baden-wuerttemberg/sanierung--stuttgarter-opernsanierung-dauert-laenger-als-geplant-35235694.html
- https://www.tagesschau.de/inland/regional/badenwuerttemberg/swr-sanierung-des-stuttgarter-opernhauses-koennte-deutlich-teurer-werden-102.html
- https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/oper-in-stuttgart-sanierung-soll-noch-teurer-werden-110093843.html
- https://www.instagram.com/swraktuell/p/DB__KSINCCH/
- https://www.staatsoper-stuttgart.de/haus/sanierung/