Das Amtsgericht Niebüll verurteilte zwei Aktivistinnen der Letzten Generation zu Gefängnisstrafen ohne Bewährung. Wie die ZEIT und die Süddeutsche Zeitung berichten, erhielt eine 24-Jährige eine siebenmonatige und eine 22-Jährige eine sechsmonatige Haftstrafe. Richterin Larissa Herzog begründete die Urteile unter anderem damit, dass die Beschädigungen an einem Flugzeug in Kauf genommen wurden. Der stern zitiert sie mit den Worten: "Die Beschädigungen an dem Flugzeug sind billigend in Kauf genommen worden".
Die Verurteilungen stehen im Zusammenhang mit Aktionen der Letzten Generation auf Sylt im Juni 2023. Laut stern drangen Aktivist*innen in den Sicherheitsbereich des Flughafens ein, besprühten ein Privatflugzeug mit oranger Farbe und brachten Banner an. Der Sachschaden am Flugzeug wird auf mindestens eine Million Euro geschätzt, der am Zaun auf rund 3.700 Euro. Die ZEIT berichtet, dass der Prozess aufgrund von Kapazitätsengpässen in Itzehoe statt in Niebüll stattfand.
Zusätzlich zu den Haftstrafen wurden zwei weitere Aktivisten zu Geldstrafen verurteilt: ein 44-Jähriger zu 2.100 Euro und ein 62-Jähriger zu 1.400 Euro. Ein 29-Jähriger wurde freigesprochen, da er nachweislich als Fotojournalist tätig war. Das Verfahren gegen eine 28-Jährige wurde eingestellt, da ihr eine Tatbeteiligung nicht nachgewiesen werden konnte. Gegen sie läuft jedoch, wie die Ostseewelle berichtet, ein anderes Strafverfahren in Berlin.
Neben der Flughafenaktion protestierten die Aktivist*innen auch auf dem Golfplatz des Hotels Budersand. Dort gruben sie Löcher und pflanzten einen Baum und Blumen. Der Schaden wurde auf 1.600 Euro beziffert. Das Verfahren wegen dieser Aktion wurde eingestellt, da die zu erwartende Strafe im Vergleich zur Flughafenaktion geringfügig gewesen wäre, wie unter anderem das Tagesblatt berichtet.