21.12.2024
Synthetische Diamanten im Aufschwung Preisverfall bei Naturdiamanten

Turbulenzen am Diamantenmarkt: Fallende Preise und der Aufstieg der Labordiamanten

Der Diamantenmarkt befindet sich in einer Umbruchphase. Während im August 2024 die Entdeckung eines 2492 Karat schweren Rohdiamanten in Botswana für Schlagzeilen sorgte (FAZ), ist die allgemeine Marktstimmung gedämpft. Die Diamantenpreise sinken seit Jahren, und dieser Trend hat sich laut RND in den letzten zwei Jahren zu einem regelrechten Preisverfall beschleunigt.

Nach einem Höchststand im ersten Quartal 2022 fielen die Diamantenpreise im Jahr 2023 um bis zu 20 Prozent, wie der Zimnisky Global Rough Diamond Price Index belegt. Obwohl sich das Tempo des Preisrückgangs verlangsamt hat, hält der Abwärtstrend an. Die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet von Preissenkungen von bis zu 40 Prozent beim Marktführer De Beers im vergangenen Jahr.

Ein Hauptgrund für den Preisverfall ist die wachsende Konkurrenz durch im Labor gezüchtete, synthetische Diamanten. Wie die SZ erklärt, sind diese Labordiamanten chemisch identisch mit natürlichen Diamanten, werden jedoch unter simulierten Bedingungen von Hitze und Druck hergestellt. Der große Vorteil für Konsumenten: Labordiamanten sind deutlich preiswerter. Laut Quartz kostete ein einkarätiger Labordiamant im August 2023 1425 Dollar, während ein vergleichbarer natürlicher Diamant 5185 Dollar kostete. Dieser Preisunterschied beflügelt den Boom der Labordiamanten, deren Marktanteil im Jahr 2022 bereits 12,1 Prozent erreichte.

Die fallenden Preise setzen den Marktführer De Beers unter Druck. Blickpunkt Juwelier berichtet, dass De Beers im Januar 2024 die Preise senkte und Ausgabenkürzungen sowie eine Reduzierung der Produktionsmenge ankündigte. Im ersten Quartal 2024 sank die Diamantenproduktion um 23 Prozent. Anglo American, der Mehrheitseigner von De Beers, begründete dies mit der Kaufzurückhaltung der Kunden aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage. Sowohl das Wall Street Journal als auch die Financial Times berichteten über Verkaufsgespräche von Anglo American bezüglich De Beers mit Interessenten aus der Golfregion.

Die sinkenden Preise für natürliche Diamanten und der Boom der Labordiamanten werfen die Frage nach der zukünftigen Entwicklung des Diamantenmarktes auf. Paul Ziminsky, ein Analyst für Diamantenpreise, erwartet keine Angleichung der Märkte für natürliche und synthetische Diamanten. Synthetische Diamanten dürften eher im Modeschmucksegment eingesetzt werden, während der Wert natürlicher Diamanten langfristig wieder steigen könnte, so die SZ. DIAMONDAS, ein Online-Händler für Anlagediamanten, hebt die Wertbeständigkeit natürlicher Diamanten hervor und sieht in der begrenzten Verfügbarkeit und der steigenden Nachfrage aus Asien Argumente für langfristig steigende Preise.

Quellen:

  • https://www.faz.net/aktuell/finanzen/die-preise-fuer-diamanten-fallen-und-fallen-110188186.html
  • https://www.rnd.de/wirtschaft/preissturz-bei-diamanten-bringt-marktfuehrer-de-beers-in-not-QABV7X5BANAXTOA2BP67XN3WRY.html
  • https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/diamanten-preis-labordiamanten-boom-1.6194136
  • https://blickpunktjuwelier.de/de-beers-markt-fuer-natuerliche-diamanten-erholt-sich-2024-bei-labordiamanten-sinken-die-preise/
  • https://de.professionaljeweller.com/daily-news/diamantenpreise-fallen-da-synthetische-diamanten-weitere-marktanteile-erobern/
  • https://www.fuchsbriefe.de/tag/diamantenpreise/9323
  • https://www.diamondas.com/wissen-faq/preisentwicklung/
  • https://www.capital.de/leben/preissturz--ist-die-aera-der-minen-diamanten-vorbei--33808568.html
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