Syrien befindet sich nach dem Fall von Baschar al-Assad in einer Phase des Umbruchs. Die neue Übergangsregierung unter Ahmed al-Scharaa (ehemals Mohammed al-Dscholani) plant die Auflösung aller bewaffneten Gruppen und deren Eingliederung in die regulären Streitkräfte. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 24. Dezember 2024 meldete, haben sich die Anführer verschiedener bewaffneter Fraktionen in einem Treffen mit al-Scharaa auf dieses Vorgehen verständigt. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana bestätigte die Vereinbarung, worüber unter anderem die Krzbb berichtet. Al-Scharaa hatte zuvor erklärt, keine bewaffneten Gruppen außerhalb der staatlichen Kontrolle zu tolerieren. Dies betrifft explizit auch die von der Türkei gestützten Kräfte und die kurdischen Milizen im Nordosten Syriens, die im Kampf gegen den IS mit den USA kooperieren, wie die Stuttgarter Nachrichten berichten. Auch die Weinheimer Nachrichten berichten über al-Scharaas Ankündigung, keine Waffen außerhalb staatlicher Kontrolle zu dulden.
Der Sturz Assads am 8. Dezember durch ein Rebellenbündnis unter Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) stellt einen Wendepunkt im seit 2011 andauernden Konflikt dar. Die Proteste, die zu einem Bürgerkrieg mit internationaler Beteiligung eskalierten, haben das Land tief gespalten. Die Zeit berichtet von weiterhin anhaltenden heftigen Kämpfen, vor allem im Norden Syriens.
Die geplante Auflösung der bewaffneten Gruppen ist eine erste große Herausforderung für die neue Führung. Die Esslinger Zeitung betont, dass die neue Regierung in Damaskus ein Syrien für alle verspricht und die Auflösung der bewaffneten Gruppen ein wichtiger Schritt dorthin sei. Auch die Grafschafter Nachrichten berichten über die Ankündigung und die damit verbundenen Hoffnungen auf eine friedlichere Zukunft. Die Stuttgarter Zeitung hebt hervor, dass die geplante Auflösung aller bewaffneten Gruppen einen ersten großen Test für die neue Führung darstellt.
Die Lage in Syrien bleibt komplex und instabil. Es ist ungewiss, ob die Vereinbarung zur Auflösung der bewaffneten Gruppen tatsächlich umgesetzt werden kann und zu einer dauerhaften Stabilisierung des Landes führt. Das Tageblatt verweist auf die anhaltenden Kämpfe im Norden Syriens und die Schwierigkeit, die verschiedenen Akteure in den Integrationsprozess einzubeziehen.