Die Gewerkschaft Verdi und die Lufthansa haben sich auf einen neuen Tarifvertrag für das Bodenpersonal an den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden geeinigt. Wie die Zeit und andere Medien unter Berufung auf die dpa berichten, erhalten die Beschäftigten der Lufthansa-Töchter ASL und ASD rückwirkend zum Oktober eine Gehaltserhöhung von 240 Euro pro Monat sowie eine Inflationsausgleichszahlung von 3.000 Euro.
Der Tarifabschluss beendet einen monatelangen Streit zwischen Verdi und der Lufthansa. Verdi-Verhandlungsführer Paul Schmidt erklärte gegenüber der dpa, dass das Verhandlungsergebnis zwar hinter den ursprünglichen Forderungen der Gewerkschaft zurückbleibe, aber unter den gegebenen Umständen das bestmögliche Ergebnis darstelle. Eine Eskalation des Konflikts hätte laut Schmidt „massive Folgekosten für Dritte“ und eine ungewisse Perspektive für die Beschäftigten bedeutet. Eine interne Abstimmung ergab, dass 67 Prozent der Verdi-Mitglieder im Betrieb dem Angebot zugestimmt haben.
Hintergrund der Verhandlungen waren erhebliche Lohnunterschiede zwischen den ostdeutschen Standorten Leipzig/Halle und Dresden und den übrigen deutschen Flughäfen. Wie die Zeit berichtet, forderte Verdi ursprünglich eine Gehaltserhöhung von 850 Euro monatlich plus 3.000 Euro Inflationsausgleich, um die bestehenden Lohnunterschiede auszugleichen. Laut Verdi verdienen die Beschäftigten der Lufthansa-Töchter in Leipzig und Dresden bis zu 1.300 Euro weniger als ihre Kollegen an anderen Standorten. Die nun erzielte Einigung stellt einen Kompromiss dar, der beiden Seiten Planungssicherheit gibt.
Mit dem Tarifabschluss ist eine Friedenspflicht verbunden. Die Details zum Interessenausgleich und Sozialplan werden nun zwischen Betriebsrat und Arbeitgeber ausgehandelt.