11.11.2024
Tarifpoker in Hamburg Vierte Runde der Metallindustrie-Verhandlungen

Vierte Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie: Verhandlungen in Hamburg gestartet

Am 11. November 2024 begann in Hamburg die vierte Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, zeigten sich beide Seiten vor Verhandlungsbeginn vorsichtig optimistisch, einen Abschluss zu erzielen. Gleichzeitig besteht weiterhin eine erhebliche Diskrepanz zwischen den Forderungen der IG Metall und den Angeboten der Arbeitgeber.

Hoher Druck durch Warnstreiks

Tausende Beschäftigte demonstrierten in Hamburg für ihre Forderungen. Der NDR (ndr.de) berichtet von einer Kundgebung am Hamburger Fischmarkt mit schätzungsweise 4.000 Teilnehmern. Auch in Niedersachsen beteiligten sich laut IG Metall mehr als 6.000 Beschäftigte an Warnstreiks. Die IG Metall drohte mit 24-Stunden-Streiks, sollte es zu keiner Einigung kommen.

Forderungen und Angebote

Die IG Metall fordert 7 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Demgegenüber bieten die Arbeitgeber, wie die Süddeutsche Zeitung (sueddeutsche.de) berichtet, nach neun Nullmonaten ab Juli 2025 eine Tariferhöhung um 1,7 Prozent und ab Juli 2026 um weitere 1,9 Prozent an - bei einer Vertragslaufzeit von 27 Monaten.

Wirtschaftliche Herausforderungen

Die Arbeitgeberseite betont die schwierige wirtschaftliche Lage der Branche. Angelique Renkhoff-Mücke, Verhandlungsführerin des Arbeitgeberverbands vbm, sprach von einer „Strukturkrise“, wie diverse Medien berichten. Die Tagesschau (tagesschau.de) analysiert die schwierige Lage der Branche und die Zwickmühle, in der sich die IG Metall befindet.

Suche nach einem Pilotabschluss

Die IG Metall hat die Tarifbezirke Küste und Bayern beauftragt, einen Pilotabschluss für die bundesweit 3,9 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie auszuhandeln. Ein solcher Abschluss könnte Signalwirkung für die übrigen Tarifbezirke haben. Die Verhandlungen in Hamburg sollen möglicherweise bis tief in die Nacht oder in die frühen Morgenstunden andauern.

Hoffnung auf Einigung

Trotz der Differenzen besteht auf beiden Seiten die Hoffnung auf eine Einigung. Sollte ein Abschluss erreicht werden, wollen die Verhandlungsführer sowie IG-Metall-Chefin Christiane Benner und Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf auf einer gemeinsamen Pressekonferenz darüber informieren.

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