19.10.2024
Tausende für Demokratie und gegen Rechtsextremismus auf der Straße
Proteste: Tausende zu Demos gegen Rechtsextremismus und für Demokratie

Proteste: Tausende zu Demos gegen Rechtsextremismus und für Demokratie

Am Sonntag, dem 25. August 2024, gingen in Sachsen Tausende Menschen auf die Straße, um gegen Rechtsextremismus und für eine starke Demokratie zu demonstrieren. Diese Proteste fanden eine Woche vor den wichtigen Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen statt, die von den Veranstaltern als entscheidend für die Zukunft der demokratischen Werte in der Region angesehen werden.

Demonstrationen in Dresden und Leipzig

In den Städten Dresden und Leipzig versammelten sich jeweils nach Angaben der Organisatoren rund 11.000 Teilnehmer. Augenzeugen schätzten die Zahlen jedoch als geringer ein, während die Polizei zunächst keine offiziellen Teilnehmerzahlen nannte. Die Demonstrationen verliefen friedlich und wurden von einem großen Polizeiaufgebot begleitet.

Motivation der Veranstalter

Das Aktionsbündnis „Wir sind die Brandmauer Dresden“ und das Bündnis „Herz statt Hetze“ riefen zur Kundgebung auf dem Theaterplatz in Dresden auf. Die Veranstalter betonten, dass es wichtig sei, ein starkes zivilgesellschaftliches Zeichen zu setzen und die Wähler zur Teilnahme an den bevorstehenden Wahlen zu motivieren. „Die rechtsextremen Erfolge bei der Europawahl sowie die Gewalt gegen Wahlkampf- und Plakatier-Teams in ganz Sachsen zeigen deutlich, dass wir aktiv unsere Demokratie verteidigen müssen“, hieß es in einer Erklärung der Organisatoren. Der kürzliche Aufmarsch von Neonazis zum Christopher Street Day in Bautzen sei ein weiteres alarmierendes Zeichen für die Dringlichkeit dieser Proteste.

Erinnerung an die Opfer von Gewalt

Während der Kundgebung in Dresden wurde auch der Opfer des Terroranschlags von Solingen gedacht. Die Veranstalter warnten jedoch davor, die Bluttat politisch zu vereinnahmen. In Leipzig fanden parallel drei Kundgebungen statt, die sich zu einem Demonstrationszug unter dem Motto „Hand in Hand für Demokratie und Menschenrechte“ zusammenschlossen.

Unterstützung von Gewerkschaften und anderen Organisationen

Die Demonstrationen erhielten Unterstützung von verschiedenen Gewerkschaften, darunter Verdi. Der Vorsitzende Frank Werneke äußerte sich besorgt über die politischen Entwicklungen in Sachsen und Thüringen und betonte, dass rechtsextremistische Tendenzen nicht mehrheitsfähig werden dürften. „Denn soziale Gerechtigkeit kann nur mit Respekt und Anstand erreicht werden, nicht durch Menschenfeindlichkeit, Hass und Hetze“, sagte Werneke in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.

Politische Bedeutung der Proteste

Die anstehenden Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen sind von großer Bedeutung, da Umfragen darauf hindeuten, dass die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) möglicherweise die stärkste Kraft werden könnte. Die Proteste sollen ein deutliches Zeichen gegen diese Entwicklung setzen und die Wähler dazu aufrufen, für demokratische Parteien zu stimmen.

Reaktionen der Politik

Politiker und Aktivisten äußerten sich während der Demonstrationen besorgt über die mögliche Spaltung der Gesellschaft und die Zunahme rechtsextremer Gewalt. In Leipzig warnte Oberbürgermeister Burkhard Jung vor einem Erstarken des Rechtsextremismus und rief die Bürger dazu auf, im Alltag für Demokratie zu kämpfen. „Es gibt Tausend Möglichkeiten für Demokratie täglich zu kämpfen, ob im Verein, am Arbeitsplatz oder im Alltag“, sagte Jung. Er forderte eine klare Abgrenzung gegenüber der AfD und rechtsextremen Gruppen.

Fazit

Die Demonstrationen in Sachsen sind ein Ausdruck des Engagements der Zivilgesellschaft für die Verteidigung demokratischer Werte und gegen rechtsextreme Tendenzen. Die hohe Teilnehmerzahl und die Unterstützung durch verschiedene Organisationen zeigen, dass viele Bürger bereit sind, sich aktiv für eine demokratische und vielfältige Gesellschaft einzusetzen.

Quellen

Die Informationen in diesem Artikel stammen aus verschiedenen Nachrichtenquellen, darunter die Deutsche Presse-Agentur (dpa) und Berichterstattung von regionalen Medien.

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