Die Bürgerinitiative Grünheide äußert Bedenken hinsichtlich des geplanten Ausbaus des Tesla-Werks in Grünheide bei Berlin und fordert einen Stopp der Pläne. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, befürchtet die Initiative negative Auswirkungen auf die Wasserqualität und -quantität. Das Werk befinde sich im Berliner Urstromtal, das eine wichtige Rolle für die Wasserversorgung Berlins spiele, so Steffen Schorcht, Sprecher der Initiative.
Tesla hat vom Land Brandenburg eine erste Teilgenehmigung für den Ausbau erhalten. Diese umfasst Änderungen an bestehenden Produktionsgebäuden und Anlagen sowie die Errichtung von Logistikflächen. Der Bau einer neuen Werkshalle ist laut Landesumweltamt nicht Teil dieser Genehmigung und wird Gegenstand eines weiteren Antrags sein.
Das Unternehmen plant, die Produktion in Grünheide von derzeit 500.000 auf eine Million Autos pro Jahr zu verdoppeln. Auch die Speicherkapazität für die Batteriezellenherstellung soll von 50 auf 100 Gigawattstunden jährlich erhöht werden. Der Zeitplan für den Ausbau ist aufgrund der aktuellen Marktlage jedoch offen.
Besonders umstritten sind die Pläne für bis zu 81.000 Pfähle, die zur Gründung eines neuen Werksgebäudes in den Boden eingebracht werden sollen. Die Bürgerinitiative sieht darin ein Risiko für den Grundwasserleiter. "Die reichen in den Grundwasserleiter. Es ist ein Durchbruch durch die schützende Decke", wird Schorcht von der dpa zitiert. "Von oben her kann dadurch einfach mehr Schadstoff einbringen und es ist zum anderen auch wie eine Wand im Grundwasserleiter." Naturschutzverbände warnen vor einem massiven Strömungshindernis im Untergrund. Tesla hingegen weist die Bedenken zurück und verweist darauf, dass ein Umleitungseffekt nicht messbar sei. Das Unternehmen betont zudem, dass bis zu 100 Prozent des Abwassers in der Fabrik recycelt würden.
Die Bürgerinitiative erwägt rechtliche Schritte gegen den Ausbau und arbeitet dabei mit Naturschutzverbänden zusammen.
Neben dem Ausbau des Werks ist auch eine geplante Erweiterung des Tesla-Geländes um einen Güterbahnhof umstritten. Hierfür müsste Tesla eine Fläche vom Landesforst Brandenburg erwerben, was Rodungen zur Folge hätte. Umweltaktivisten protestieren bereits seit Februar in Baumhäusern im Wald nahe der Fabrik gegen die Erweiterung und den Wasserverbrauch.
Quelle: dpa