Der Schauspieler Til Schweiger hält sich derzeit in Belarus auf, um einen Werbespot für das Unternehmen „Blockchain Sports“ zu drehen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, sorgten Ausschnitte einer Pressekonferenz in Minsk, die am Sonntag auf Youtube veröffentlicht wurden, für Aufsehen. In dem Video beschreibt Schweiger Belarus als „sehr sauberes und sicheres Land“ und lobt die Freundlichkeit der Menschen. Die FAZ weist darauf hin, dass Belarus unter der diktatorischen Herrschaft von Alexander Lukaschenko steht, einem Verbündeten Wladimir Putins. Menschenrechtsorganisationen berichten von über 1300 politischen Gefangenen, die Folter und Misshandlungen ausgesetzt sind.
Schweigers positive Äußerungen über Belarus stießen in den sozialen Medien auf Kritik. Nutzer warfen ihm vor, die politische Situation des Landes zu ignorieren. Schweiger reagierte auf die Kritik via Instagram und erklärte, er habe an der Pressekonferenz teilgenommen, um ausschließlich über den Werbedreh zu sprechen. Ihm sei versichert worden, dass sich die Veranstaltung auf die Werbung konzentrieren würde. Er bedauere, dass Teile der Pressekonferenz „aus dem Kontext gerissen“ und für politische Botschaften missbraucht wurden, die er nicht unterstütze. Wie stern.de berichtet, distanzierte sich Schweiger ausdrücklich von jeglicher politischen oder ideologischen Haltung, die mit dem Material in Verbindung gebracht wird.
Focus Online zitiert Schweigers Aussage aus dem Interview, in dem er seinen positiven ersten Eindruck von Belarus schildert und die Freundlichkeit der Menschen hervorhebt. Er erwähnt auch die gute Betreuung durch die Filmproduktion, die ihm sogar einen Arzt für eine Vitamininfusion organisiert habe. Wie RTL berichtet, bestätigte Schweigers Sohn Valentin den Aufenthalt in Belarus. In einem Statement gegenüber RTL bekräftigte Schweiger seine Distanzierung von den politischen Implikationen seiner Aussagen und bedauerte die entstandenen „Verwirrung und Fehlinterpretationen“. Er betonte erneut, dass seine Teilnahme an der Pressekonferenz ausschließlich dem Werbedreh galt.
Die Weltwoche zitiert Schweigers Aussage über die Sauberkeit und Sicherheit von Belarus und seine positive Wahrnehmung der Menschen. Auch die Berliner Zeitung berichtete über Schweigers Aufenthalt in Minsk und die Reaktionen in den belarussischen Medien. Bild betitelt seinen Artikel mit „Til Schweiger macht Propaganda für Putin-Freund“ und zitiert Schweigers Lob für die Verhältnisse in Belarus. Der Artikel erwähnt auch Schweigers gesundheitliche Probleme und die medizinische Betreuung, die er in Minsk erhielt.
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