Der Start in die Biathlon-Saison verlief für die deutschen Athleten alles andere als optimal. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, konnten die deutschen Biathleten beim ersten Einzelrennen im finnischen Kontiolahti die Erwartungen nicht erfüllen. Vor allem die mangelnde Treffsicherheit am Schießstand sorgte für Frustration.
Justus Strelow, der in der vergangenen Saison mit einer bemerkenswerten Trefferquote von 94 Prozent glänzte, kommentierte seine sechs Schießfehler mit einer gehörigen Portion Selbstironie, wie stern.de und die Aachener Zeitung berichten. "Ich wollte schon immer mal eine kleine Straße schießen", witzelte er im ARD-Interview nach seinem enttäuschenden 81. Platz. Er begründete seine Schwierigkeiten mit Problemen bei der Orientierung am Schießstand und resümierte: "Da war das Rennen eigentlich gleich gelaufen."
Auch seine Teamkollegen kämpften mit ähnlichen Problemen. Im Durchschnitt verfehlten die sechs Athleten des Deutschen Skiverbands (DSV) viermal das Ziel. Für jeden Fehlschuss wurden 45 Sekunden Zeitstrafe verhängt, was den Deutschen beim norwegischen Dreifachsieg jegliche Chance auf eine vordere Platzierung kostete. Wie dpa und die Grafschafter Nachrichten berichten, war Philipp Nawrath als 22. der beste Deutsche. Neben ihm schaffte es nur Danilo Riethmüller (3 Fehler) als 30. in die Top 30. Nawrath hatte nach 15 Kilometern und drei Fehlschüssen einen Rückstand von 2:49,2 Minuten auf den Sieger Endre Strömsheim. Philipp Horn (3 Fehler/32. Platz), Johannes Kühn (5/54.) und David Zobel (4/60.) landeten noch weiter hinten.
Die Norweger knüpften nahtlos an ihre Dominanz aus der Vorsaison an, in der sie bereits die ersten fünf Plätze im Gesamtweltcup belegt hatten. Strömsheim siegte vor seinen Landsleuten Johannes Thingnes Bö (1 Fehler) und Sturla Holm Laegreid (0). Nawrath zeigte sich unzufrieden mit dem Ergebnis, wie unter anderem die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet. "Jetzt bester Deutscher zu sein, ist nicht gerade ein Highlight", sagte er. "Wir wollten uns schon weiter vorne platzieren. Wir können alle mehr." Die Vorsaison hatte mit einem Doppelsieg von Roman Rees (der in Kontiolahti krankheitsbedingt fehlte) und Strelow begonnen, was die Erwartungen für die aktuelle Saison natürlich erhöht hatte.
Trotz der enttäuschenden Schießleistung gab es auch einen positiven Aspekt: Die Laufleistung der deutschen Athleten stimmte, wie Vodafone live! und die Goslarsche Zeitung berichten. "Man muss einfach ein bisschen mehr riskieren, wenn man beim Schießen ins Hintertreffen gerät. Demnach war es beim Laufen ein ganz gutes Feeling", sagte Nawrath. Tatsächlich platzierten sich vier Deutsche unter den besten 22 Läufern. Dies lässt hoffen für das bevorstehende Sprintrennen über 10 Kilometer.
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