US-Präsident Donald Trump hat offiziell den Rückzug der Vereinigten Staaten aus dem Pariser Klimaschutzabkommen angekündigt. Wie vom Weißen Haus mitgeteilt wurde, hat die US-Regierung die Vereinten Nationen formal über die geplante Kündigung informiert.
Der Austritt soll laut Angaben des UN-Klimasekretariats am 4. November 2020 in Kraft treten - genau ein Jahr nach der offiziellen Austrittserklärung und einen Tag nach der nächsten US-Präsidentschaftswahl. Damit löst Trump ein umstrittenes Wahlkampfversprechen ein.
In seiner Begründung erklärte Trump, das Abkommen sei "sehr unfair" für die USA und würde der amerikanischen Wirtschaft und den Arbeitern schaden. "Um meine feierliche Pflicht zu erfüllen, die Vereinigten Staaten und ihre Bürger zu schützen, werden die Vereinigten Staaten sich aus dem Pariser Klimaabkommen zurückziehen", sagte Trump bei einer Rede im Rosengarten des Weißen Hauses.
Wie die Zeit eine Meldung der Deutschen Presse-Agentur wiedergab, kündigte Trump gleichzeitig an, Verhandlungen über ein neues, faireres Abkommen aufnehmen zu wollen. Allerdings erklärten die Vereinten Nationen sowie europäische Staats- und Regierungschefs umgehend, dass das Pariser Abkommen nicht neu verhandelt werden könne.
Die Entscheidung stößt international auf scharfe Kritik. Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte laut einer Mitteilung von Regierungssprecher Steffen Seibert ihr Bedauern über den Schritt. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Boris Johnson und andere Staats- und Regierungschefs kritisierten den Rückzug der USA.
Wie vom Standard berichtet, bezeichnete der ehemalige US-Präsident Barack Obama die Entscheidung seines Nachfolgers als Verweigerung gegenüber der Zukunft. Er sei aber überzeugt, dass US-Bundesstaaten, Städte und Unternehmen weiterhin Anstrengungen unternehmen würden, um die Ziele des Abkommens zu erreichen.
Das 2015 in Paris verabschiedete Klimaschutzabkommen sieht vor, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Die USA sind nach China der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgasen weltweit. Experten befürchten, dass der Rückzug der Vereinigten Staaten die globalen Bemühungen zur Eindämmung des Klimawandels erheblich erschweren wird.
Trotz des angekündigten Austritts wollen viele US-Bundesstaaten, Städte und Unternehmen weiterhin die Ziele des Pariser Abkommens verfolgen. Umweltschützer und Politiker weltweit rufen nun zu verstärkten Anstrengungen beim Klimaschutz auf, um die Lücke zu füllen, die der Rückzug der USA hinterlässt.
