Der renommierte Schriftsteller Wilhelm Bartsch ist am 20. Januar 2025 mit dem 71. Bremer Literaturpreis ausgezeichnet worden. Wie die Zeit berichtete, nahm der 1950 geborene Autor die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung bei einem Festakt im Bremer Rathaus entgegen. Geehrt wurde Bartsch für seinen 2024 im Wallstein Verlag erschienenen Gedichtband "Hohe See und niemands Land".
In ihrer Begründung lobte die Jury, dass Bartsch in seinem Werk "im lebendigen Dialog mit der europäischen Tradition Bilder einer Nordlandfahrt mit Abgesängen auf die verschwindende Natur" verknüpfe. Wie der NDR mitteilte, hob die Jury zudem hervor, dass in Bartschs literarischem Kosmos "die Liebeslyrik Shakespeares ebenso gut aufgehoben sei wie die historische Erfahrung Ostdeutschlands zwischen DDR und Gegenwart".
Wilhelm Bartsch, der seit 1976 in Halle (Saale) lebt, studierte Philosophie in Leipzig und lehrte am dortigen Literaturinstitut. Wie die Senatspressestelle Bremen informierte, schreibt er Gedichte, Romane, Erzählungen und Essays. Zu seinen jüngsten Werken zählen unter anderem "Frankensteinmonstrum", "Gotische Knoten" und "Neun Irrfahrten zu Hilbig".
Neben dem Hauptpreis wurde auch ein Förderpreis verliehen. Diesen erhielt die österreichische Autorin Stefanie Sargnagel für ihren Roman "Iowa - Ein Ausflug nach Amerika". Laut der Stadtbibliothek Bremen würdigte die Jury das Werk als "eine hochkomische und zugleich präzise Erkundung des amerikanischen Mittleren Westens, in der das medial vermittelte Amerika-Klischee staunend wiederentdeckt, aber nicht verurteilt wird". Der Förderpreis ist mit 6.000 Euro dotiert und wird vom Deutschlandfunk Kultur finanziert.
Bei der Preisverleihung betonte Bremens Kultursenator und Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte die Bedeutung des Preises: "Gute und engagierte Literatur braucht Vielfalt, Fantasie und Foren, um sichtbar und wirksam zu sein und zu bleiben. Diese wichtige Arbeit leistet einmal mehr der hoch anerkannte Bremer Literaturpreis."
Der Bremer Literaturpreis zählt zu den ältesten und bedeutendsten Literaturpreisen im deutschsprachigen Raum. Er wird seit 1954 vergeben und wurde 1977 um den Förderpreis ergänzt. Zu den bisherigen Preisträgern gehören namhafte Autoren wie Ingeborg Bachmann, Elfriede Jelinek und Siegfried Lenz.
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