20.1.2025
Trump kündigt vollständige Veröffentlichung der Kennedy-Akten an

Trump kündigt Veröffentlichung der Kennedy-Akten an

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, in den ersten Tagen nach seiner Amtseinführung bisher unter Verschluss gehaltene Akten über die Ermordung von Präsident John F. Kennedy im Jahr 1963 zu veröffentlichen. "Es wird alles veröffentlicht", sagte Trump bei einer Kundgebung vor jubelnden Anhängern in Washington, wie die Zeit eine Meldung der Deutschen Presse-Agentur wiedergab.

Trump versprach auch, Unterlagen über die Ermordung des Politikers Robert Kennedy und des Bürgerrechtlers Martin Luther King sowie "zu anderen Themen von großem öffentlichem Interesse" zugänglich zu machen. Wie vom Standard berichtet, hatte Trump bereits während seiner ersten Amtszeit versprochen, die Kennedy-Akten zu veröffentlichen. 2017 wurde ein Teil der bis dahin noch geheimgehaltenen Unterlagen publik gemacht. Allerdings entschied sich Trump damals - hauptsächlich auf Betreiben des US-Auslandsgeheimdienstes CIA und der Bundespolizei FBI - dazu, manche Akten weiter unter Verschluss zu halten, nachdem diese Behörden Sicherheitsbedenken geäußert hatten.

Laut der Neuen Zürcher Zeitung sind ein Großteil der insgesamt rund fünf Millionen Schriftstücke, Fotos, Videos, Audio-Aufnahmen und Artefakte in Verbindung mit dem Attentat bereits seit Ende der 1990er Jahre komplett zugänglich. Mit der jüngsten Veröffentlichung von 2023 sind nach US-Medienberichten 99 Prozent der Dokumente öffentlich zugänglich.

Historiker und Kennedy-Forscher wie Larry Sabato von der University of Virginia sehen die angekündigte vollständige Freigabe der Akten positiv. "Die amerikanische Öffentlichkeit verdient es, die Fakten zu kennen, oder zumindest zu erfahren, was die Regierung all die Jahre vor ihnen geheim gehalten hat", sagte Sabato laut NBC News.

Allerdings warnen Experten davor, allzu große Erwartungen an sensationelle neue Erkenntnisse zu haben. Der frühere Vorsitzende der unabhängigen Behörde zur Freigabe der Attentats-Akten, John Tunheim, erklärte gegenüber der Associated Press: "Es könnte einige Juwelen darunter sein, weil unser Wissensstand in den 1990er Jahren vielleicht ein anderer war als heute." Gleichzeitig dämpfte er die Hoffnungen auf eine vollständige Aufklärung aller offenen Fragen: "Die Menschen werden wahrscheinlich immer glauben, dass es eine Verschwörung gegeben haben muss."

Die Ermordung Kennedys am 22. November 1963 in Dallas bewegt die USA bis heute. Trotz umfangreicher Untersuchungen ranken sich nach wie vor zahlreiche Verschwörungstheorien um das Attentat. Ob die nun angekündigte vollständige Freigabe der Akten diese endgültig widerlegen kann, bleibt abzuwarten.

Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-01/20/trump-will-kennedy-akten-veroeffentlichen https://www.nzz.ch/international/die-letzten-kennedy-dokumente-sind-eine-schatztruhe-fuer-verschwoerungstheoretiker-ld.1323778 https://www.nbcnews.com/storyline/jfk-assassination-files/trump-allow-classified-jfk-files-be-released-n812926 https://apnews.com/3814a426ab4c4295abb014bfb48da4d2

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