October 5, 2024
Trump unterstützt israelischen Angriff auf Iran während steigender Spannungen im Libanon

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat sich für einen israelischen Angriff auf iranische Atomanlagen ausgesprochen. Wie die FAZ berichtet, sagte Trump bei einer Wahlkampfkundgebung im US-Bundesstaat North Carolina, als US-Präsident Joe Biden nach der Möglichkeit eines israelischen Angriffs auf die nuklearen Einrichtungen im Iran gefragt worden sei, "hätte die Antwort lauten müssen: Zuerst das Nukleare treffen, und sich später um den Rest kümmern".

Auf die Frage, ob er ein derartiges Vorgehen Israels unterstützen würde, hatte Biden am Mittwoch gesagt: "Die Antwort ist Nein. Wir werden mit den Israelis besprechen, was sie tun werden." Alle G7-Staaten seien der Meinung, dass Israel das Recht habe, auf den iranischen Raketenangriff zu antworten. "Aber die Antwort sollte verhältnismäßig sein", sagte der demokratische Staatschef.

Trump sagte dazu nun in Antwort auf die Frage eines Teilnehmers seines Wahlkampfauftritts in Fayetteville: "Sie fragten ihn: 'Was denken Sie über den Iran, würden Sie den Iran angreifen?' Und er sagt: 'Solange sie nicht die nuklearen Sachen angreifen.'" Das sei falsch von Biden gewesen, sagte der Ex-Staatschef. "Ist es nicht das, was man treffen sollte? Ich meine, es ist das größte Risiko, das wir haben, Atomwaffen", fuhr Trump fort. 

Inmitten der eskalierenden Spannungen evakuiert Südkorea 97 südkoreanische Staatsbürger und Familienangehörige aus dem Libanon. Das teilte das Außenministerium des Landes mit. Ein KC-330-Flugzeug landete am Freitagmorgen in Beirut und startete am Nachmittag mit den Evakuierten, zu denen auch libanesische Familienangehörige gehören. Die Maschine soll am Samstag auf einem Militärflugplatz südlich der Hauptstadt Seoul landen, hieß es weiter. Die Regierung werde weitere Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit ihrer Bürger zu gewährleisten, teilte das Außenministerium mit. 

Über den südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut sind laut Journalisten der Nachrichtenagentur AFP eine Reihe von Explosionen ertönt. Aufnahmen zeigen, wie Rauch von der Gegend in der Nähe des Flughafens aufstieg. Ein israelischer Militärsprecher hatte den Bewohnern von Teilen der Gegend zuvor die Evakuierung angeraten. 

Israels Militär hat laut örtlichen Sicherheitsquellen abermals Ziele in Libanon angegriffen. Demnach wurde nahe der am Mittelmeer gelegenen Hafenstadt Tripoli im Nordwesten des Landes eine Wohnung in einem palästinensischen Flüchtlingslager von einer Drohne getroffen. Dabei soll es Tote und Verletzte gegeben haben. Das Flüchtlingslager Bedawi befindet sich fünf Kilometer nordöstlich von Tripoli. Von Israels Armee gab es zunächst keine Angaben. 

Das israelische Militär ruft derzeit die Bewohner der südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut auf, diese sofort zu verlassen.

Die Vereinigten Staaten werden fast 157 Millionen Dollar an humanitärer Hilfe für die vom Konflikt betroffene Bevölkerung im Libanon bereitstellen. Das teilt das US-Außenministerium mit. "Mit diesen Mitteln werden neue und bestehende Bedürfnisse von Binnenvertriebenen und Flüchtlingen im Libanon und in den Gemeinden, die sie aufnehmen, gedeckt. Die Hilfe wird auch diejenigen unterstützen, die in das benachbarte Syrien fliehen", hieß es weiter.

Die Hisbollah-Miliz hat erklärt, dass sie im libanesischen Grenzgebiet in anhaltenden Gefechten mit israelischen Soldaten kämpfe. Die israelische Armee habe erneut versucht, in die Nähe des Dorfes Adajsseh vorzudringen, hieß es. Hisbollah-Kämpfer hätten sich gegen den Versuch gestellt, die Gefechte halten demnach an.  Zuvor hatte die Hisbollah angegeben, die israelischen Truppen dazu gezwungen zu haben, sich "zurückzuziehgen".  Die Miliz erklärte weiterhin, Soldaten in der südlibanesischen Gegend Jarun mit einer "Raketensalve" beschossen zu haben sowie zwei Soldaten jenseits der Grenze mit Raketen.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im umkämpften Gazastreifen erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas aus der Luft angegriffen. Sie habe sich im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens in einem Gebäude befunden, in dem früher eine Schule gewesen sei, hieß es.

Dies sei ein weiteres Beispiel für den systematischen Missbrauch der zivilen Infrastruktur durch die Hamas, die damit gegen das Völkerrecht verstoße, hieß es. Man habe vor dem Angriff Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

- https://www.faz.net/aktuell/politik/krieg-in-nahost/liveticker-zum-krieg-in-nahost-libanon-trump-israel-sollte-irans-atomanlagen-angreifen-faz-19972506.html - https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-nahost-samstag-188.html - https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-12/news-israel-gaza-krieg-live - https://www.sueddeutsche.de/politik/us-wahl-2024-news-liveblog-harris-trump-obama-lux.5rW1zoPLSD88gC8wJyXjfbAbo - https://www.faz.net/aktuell/politik/stimmen-der-anderen-110027290.html - https://www.tagesschau.de/thema/nahost - https://www.zeit.de/thema/israel - https://www.sueddeutsche.de/thema/Israel
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