Mit dem beginnenden Winter startet in Hamburg das Winternotprogramm für obdachlose Menschen. Wie die Sozialbehörde mitteilte, stehen ab sofort zusätzliche Übernachtungsplätze zur Verfügung, um Schutz vor Kälte und Erfrierungen zu bieten. Die Zeit berichtete am 1. November darüber.
Insgesamt wurden über 800 zusätzliche Schlafplätze eingerichtet. 400 Plätze befinden sich in den Fördern & Wohnen-Einrichtungen in der Friesenstraße in Hammerbrook und weitere 300 in der Châu-und-Lân-Straße in Moorfleet. Diese ergänzen die ganzjährig geöffneten Notunterkünfte wie das Pik As in der Eiffestraße mit 330 Plätzen und die Frauen-Einrichtung in der Hinrichsenstraße mit 60 Plätzen. Zusätzlich stellen mehrere Kirchengemeinden rund 100 Schlafplätze in Containern bereit, wie unter anderem der NDR berichtete.
Das Winternotprogramm bietet den Betroffenen nicht nur einen Schlafplatz, sondern auch eine warme Mahlzeit, sanitäre Einrichtungen sowie Beratungs- und Betreuungsangebote. Die Nutzung ist kostenlos und kann auf Wunsch anonym erfolgen. Ein Busshuttle verbindet die Innenstadt mit den Unterkünften. Wie die Hamburger Sozialbehörde mitteilte, ist das Winternotprogramm niedrigschwellig gestaltet und steht allen Menschen offen, die sich nicht selbst helfen können.
Dirk Hauer von der Diakonie Hamburg begrüßt das Hamburger Winternotprogramm im Bundesvergleich, kritisiert aber gleichzeitig die Notwendigkeit eines solchen Programms in dieser Größenordnung. Er fordert, den Fokus auf die Bereitstellung von Wohnraum zu legen, wie die Zeit berichtet. Auch der SoVD Hamburg sieht weiterhin Bedarf an Housing-First-Angeboten, insbesondere für junge Menschen, wie auf der Website des SoVD Hamburg zu lesen ist.
Die Notunterkünfte sind täglich von 17:00 Uhr bis 9:30 Uhr geöffnet. Tagsüber stehen Tagesaufenthaltsstätten zur Verfügung. Der Kältebus Hamburg ist ebenfalls wieder im Einsatz und bringt hilfsbedürftige Obdachlose in die Unterkünfte. Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) betont, dass das Winternotprogramm mehr als nur ein Dach über dem Kopf sei und den Betroffenen umfassende Sozialberatung biete, um Wege aus der Obdachlosigkeit aufzuzeigen. Dies wurde unter anderem von der Süddeutschen Zeitung berichtet.
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