25.10.2024
Ukrainischer Geheimdienst meldet nordkoreanische Truppenpräsenz in Kursk

Nordkoreanische Truppen in Kursk? Ukrainischer Geheimdienst berichtet von Präsenz

Der ukrainische Militärgeheimdienst (HUR) berichtet, dass nordkoreanische Soldaten im russischen Gebiet Kursk eingetroffen sind. Wie die dpa berichtet, sollen die Einheiten zuvor in Truppenübungsplätzen im Osten Russlands trainiert worden sein. Der HUR meldete die Ankunft der Truppen im Raum Kursk bereits am Mittwoch über Telegram. In Kursk halten ukrainische Truppen seit ihrer Invasion Anfang August Dutzende Ortschaften besetzt.

Eine offizielle Bestätigung von russischer Seite liegt bisher nicht vor. Wie die Zeit berichtet, hat Kremlchef Wladimir Putin die Anwesenheit nordkoreanischer Truppen in Russland auf eine entsprechende Frage nicht dementiert (Zeit Online, 25.10.2024). Es wird vermutet, dass die nordkoreanischen Soldaten die russischen Truppen im Kampf gegen die ukrainischen Einheiten unterstützen könnten.

Putin erklärte nach dem Brics-Gipfel in Kasan, dass Russland und Nordkorea einen umfassenden Vertrag über eine strategische Partnerschaft geschlossen haben, der auch eine militärische Zusammenarbeit beinhaltet. Der Vertrag sieht gegenseitigen Beistand im Falle eines Angriffs auf eines der beiden Länder vor. Wie der Stern berichtet, wurde diese Vereinbarung bereits im Juni getroffen (Stern.de, 25.10.2024).

12.000 Nordkoreaner in Russland?

Der ukrainische Geheimdienst schätzt, dass sich derzeit etwa 12.000 nordkoreanische Soldaten in Russland befinden, darunter 500 Offiziere und drei Generäle aus Pjöngjang. Kiew befürchtet einen Einsatz dieser Truppen in der Ukraine. Für Nordkorea könnte dies eine Möglichkeit sein, Erfahrungen in moderner Kriegsführung zu sammeln. Die USA hingegen berichten von Erkenntnissen über 3.000 nordkoreanische Soldaten in Russland, deren Zweck dort jedoch unklar sei.

Die Koordination des Einsatzes soll laut Kiew der stellvertretende russische Verteidigungsminister Junus-bek Jewkurow übernehmen. Experten weisen auf mögliche Probleme hin, insbesondere Sprachbarrieren. Der HUR berichtet, dass die nordkoreanischen Soldaten mit Munition, Bettwäsche, Winterkleidung, Schuhen und Hygieneartikeln ausgestattet wurden, darunter monatlich 50 Meter Toilettenpapier und 300 Gramm Seife.

Der Tagesspiegel zitiert Experten, die die Entsendung nordkoreanischer Truppen als eine neue Phase des Krieges bezeichnen (Tagesspiegel, 23.10.2024). Die Entwicklungen werden weiterhin genau beobachtet.

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