11.11.2024
Ungeklärter Mordfall Betty Szabó: Virtuelle Zeugin im Rotlichtviertel

Der ungelöste Mord an Betty Szabó: Mördersuche mit Hologramm im Amsterdamer Rotlichtviertel

Amsterdam - Fünfzehn Jahre nach dem brutalen Mord an der 19-jährigen Bernadett "Betty" Szabó im Amsterdamer Rotlichtviertel setzt die Polizei auf eine ungewöhnliche Methode, um den Fall zu lösen: ein Hologramm. Wie die Zeit (Quelle) und andere Medien berichten, erscheint die virtuelle Betty in einem Fenster des Gebäudes, in dem sie ermordet wurde, und bittet Passanten um Mithilfe.

Der Fall, so Anne Dreijer-Heemskerk vom Cold-Case-Team der Amsterdamer Polizei, sei besonders ergreifend. Die junge Frau sei auf schreckliche Weise ums Leben gekommen, ihr Sohn, der kurz vor dem Mord geboren wurde, habe sie nie kennengelernt.

Das Leben von Betty Szabó

Betty Szabó kam mit 18 Jahren aus Ungarn nach Amsterdam und arbeitete als Sexarbeiterin auf den weltberühmten "Wallen". Sie wurde schwanger, arbeitete aber so lange wie möglich weiter, was ihr den Spitznamen "Pinguin" einbrachte. Kurz nach der Geburt ihres Sohnes, der in eine Pflegefamilie kam, kehrte sie zu ihrer Arbeit zurück. Drei Monate später, am 19. Februar 2009, wurde sie ermordet.

Die Mordnacht und die erfolglosen Ermittlungen

Zwei Kolleginnen fanden Bettys Leiche in ihrem Zimmer, inmitten einer großen Blutlache. Sie war mit dutzenden Messerstichen getötet worden. Trotz umfangreicher Ermittlungen blieb der Täter unauffindbar. Der Fall wurde zu den Akten gelegt.

Die Hologramm-Aktion

Nun wagt die Polizei einen letzten Versuch. Neben Stickern mit Informationen zum Fall an den Fenstern des Tatorts, setzt sie auf das lebensgroße Hologramm. Die mit 3D-Technik erstellte Computersimulation zeigt eine junge Frau, die – aus Rücksicht auf die Angehörigen – Betty nur entfernt ähnelt. Sie sitzt auf einem Barhocker und trägt ein auffälliges Drachentattoo, das Betty ebenfalls hatte. Die virtuelle Betty schreibt mit dem Finger das Wort "Hilfe" an eine beschlagene Scheibe. Wie der Tagesspiegel berichtet (Quelle), ist die Polizei überzeugt, dass in der belebten Gegend des Rotlichtviertels jemand etwas gesehen oder gehört haben muss. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, ist eine Belohnung von 30.000 Euro ausgesetzt.

Hoffnung auf neue Hinweise

Die Polizei hofft, mit dieser ungewöhnlichen Methode neue Zeugen zu finden, die sich bisher nicht gemeldet haben. Der Mord an Betty Szabó ist ein tragischer Fall, der auch 15 Jahre später noch viele Fragen offen lässt. Die Ermittler hoffen, dass das Hologramm dazu beiträgt, diese Fragen endlich zu beantworten und dem Sohn und den Angehörigen von Betty Gerechtigkeit zu verschaffen.

Quellen:

- ZEIT ONLINE

- Der Tagesspiegel

- Stern

- Grafschafter Nachrichten

- RTL News

- SPIEGEL Panorama

- Blick.ch

- SPIEGEL Thema Niederlande

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