US-Präsident Joe Biden hat der Ukraine die Genehmigung erteilt, US-Waffen mit größerer Reichweite für Angriffe auf Ziele in Russland einzusetzen. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der US-Politik gegenüber dem Ukraine-Krieg und hat weitreichende Implikationen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, wurde die Genehmigung nach langem Bitten der ukrainischen Regierung erteilt und erlaubt den Einsatz von ATACMS-Raketen mit einer Reichweite von etwa 300 Kilometern. Die Süddeutsche Zeitung betont auch die Bedeutung dieser Entscheidung im Kontext der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen und der unsicheren Zukunft der US-Unterstützung für die Ukraine unter einer möglichen Trump-Administration.
Die Ukraine hatte die USA wiederholt um die Lieferung von Langstreckenwaffen gebeten, um russische Nachschublinien und Kommandozentralen anzugreifen, die bisher außerhalb ihrer Reichweite lagen. Die USA zögerten jedoch lange, diese Waffen zu liefern, da sie befürchteten, dass dies zu einer Eskalation des Konflikts mit Russland führen könnte. Wie das ZDF berichtet, bestätigte ein Regierungsvertreter im Weißen Haus die Aufhebung der Beschränkungen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte sich zurückhaltend zu den Details der Entscheidung, betonte jedoch die Bedeutung der neuen Möglichkeiten. Das ZDF zitiert auch Militärexperten, die die verspätete Waffenfreigabe kritisieren und die potenziellen Vorteile für die Ukraine hervorheben.
Die Entscheidung Bidens kommt zu einem kritischen Zeitpunkt im Krieg. Russland hat seine Angriffe auf ukrainische Städte intensiviert, und die Ukraine steht unter wachsendem Druck, ihre Gebiete zu verteidigen. Die neuen Langstreckenwaffen könnten der Ukraine einen entscheidenden Vorteil verschaffen, indem sie es ihr ermöglichen, wichtige russische Ziele zu treffen und ihre Verteidigungsfähigkeit zu stärken. Das Handelsblatt analysiert die Entscheidung als einen riskanten Kurswechsel, der das Potenzial für eine Eskalation des Konflikts birgt. Der Kreml hatte zuvor gewarnt, dass der Einsatz solcher Waffen eine Kriegsbeteiligung der NATO bedeuten würde. Das Handelsblatt berichtet auch über die Bedenken von Trumps Verbündeten, die vor einer Eskalation warnen.
Die Reaktionen auf Bidens Entscheidung sind gemischt. Während einige die Entscheidung begrüßen und sie als notwendige Maßnahme zur Unterstützung der Ukraine ansehen, kritisieren andere sie als gefährlich und eskalierend. Die Tagesschau berichtet über die Drohungen Putins, den Einsatz westlicher Langstreckenwaffen als Kriegsbeteiligung der NATO zu werten. Völkerrechtler sehen dies jedoch anders und betonen, dass Waffenlieferungen allein ein Land nicht zur Kriegspartei machen. Die Rheinpfalz berichtet über die politische Debatte in Deutschland, die durch die US-Entscheidung neu entfacht wurde, insbesondere über die mögliche Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine.
Die Genehmigung des Einsatzes von Langstreckenwaffen durch die USA ist ein bedeutender Schritt, der den Verlauf des Ukraine-Krieges beeinflussen könnte. Es bleibt abzuwarten, wie Russland auf diese Entscheidung reagieren wird und welche Auswirkungen sie auf die zukünftige US-Politik gegenüber der Ukraine haben wird. Der Stern berichtet über die Details der Genehmigung und die möglichen Auswirkungen auf den Kriegsverlauf. Es wird berichtet, dass die ATACMS-Raketen zunächst in der Region Kursk eingesetzt werden könnten, wo sich eine russische Gegenoffensive abzeichnet. Der Stern zitiert auch die Washington Post, die die Genehmigung als Reaktion auf die Stationierung nordkoreanischer Soldaten in der Region sieht.
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