Der G20-Gipfel in Rio de Janeiro steht im Zeichen des Kampfes gegen Hunger und Armut. Brasilien, als Gastgeberland, hat dieses Thema ganz oben auf die Agenda gesetzt. Wie die Zeit berichtet (https://www.zeit.de/news/2024-11/18/was-wird-wichtig-in-rio-g20-laender-ringen-um-loesungen), will Präsident Lula da Silva eine "Globale Allianz gegen Hunger und Armut" ins Leben rufen. Diese Allianz soll Initiativen zur Steigerung der Lebensmittelproduktion und zur Bekämpfung von Hunger weltweit koordinieren und vorantreiben. Dabei sollen auch erfolgreiche Maßnahmen aus Brasilien, wie Programme für arme Familien und Mikrokredite für Kleinbauern, als Vorbild dienen.
Die Unterstützung Deutschlands, der USA und der EU für diese Initiative ist bereits zugesagt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte in einem Interview mit dem brasilianischen Fernsehsender Globonews, dass die EU sowohl national als auch global im Kampf gegen Armut engagiert sei. Neben dem Kampf gegen Hunger stehen weitere wichtige Themen auf der Agenda des Gipfels.
Brasilien sieht sich als Sprachrohr des globalen Südens und will den Schwellenländern mehr Gehör verschaffen. Eine Reform des internationalen Systems ist daher ein weiteres wichtiges Anliegen der brasilianischen Präsidentschaft. Darüber hinaus setzt sich Präsident Lula für die Einführung einer globalen Vermögenssteuer für Superreiche ein. Die G20-Finanzminister hatten sich im Juli bereits grundsätzlich für eine wirksamere Besteuerung von Superreichen ausgesprochen. Allerdings gibt es hier unterschiedliche Positionen innerhalb der G20. Während Länder wie Frankreich, Spanien und Südafrika die Idee unterstützen, stehen die USA einer solchen Steuer skeptisch gegenüber. Ob es letztendlich zu einer Einigung in dieser Frage kommt, bleibt abzuwarten.
Auch der Klimaschutz spielt eine wichtige Rolle auf dem Gipfel. Für Präsident Lula ist dieses Thema von großer Bedeutung. Eine der Arbeitssitzungen ist der nachhaltigen Entwicklung und der Energiewende gewidmet. Die Ergebnisse des Gipfels könnten auch Auswirkungen auf die parallel stattfindende Weltklimakonferenz (COP29) in Baku haben. Während US-Präsident Biden Lulas Anliegen im Bereich Klimaschutz unterstützt, wirft die mögliche Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus bereits ihre Schatten voraus. Trump hatte sich in seiner ersten Amtszeit vom Pariser Klimaabkommen zurückgezogen und setzt auf eine verstärkte Ölförderung. Auch Argentinien, das ebenfalls an dem Gipfel teilnimmt, könnte aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat seine Teilnahme am G20-Gipfel abgesagt und schickt Außenminister Sergej Lawrow als Vertreter. Bundeskanzler Olaf Scholz plant kein Gespräch mit Lawrow, wird aber mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping über den Ukraine-Krieg sprechen. China gilt als wichtigster Verbündeter Russlands. Putin begründete seine Absage damit, die Arbeit des Forums nicht stören zu wollen. Gegen ihn liegt ein internationaler Haftbefehl des Weltstrafgerichts vor.
Die Ukraine ist kein Mitglied der G20 und Präsident Selenskyj wurde nicht zum Gipfel eingeladen. Die Haltung der USA zur Ukraine nach einer möglichen Rückkehr Trumps ins Weiße Haus wird mit Spannung erwartet. Trump hatte bereits angekündigt, den Krieg in der Ukraine innerhalb kurzer Zeit beenden zu wollen und die US-Militärhilfe für Kiew zu reduzieren.
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