20.10.2024
VAR-Entscheidung sorgt für Aufruhr nach Frankfurts Niederlage in Leverkusen

Eintracht Frankfurt: Kontroverse um VAR-Entscheidung überschattet Niederlage in Leverkusen

Die 1:2-Niederlage von Eintracht Frankfurt bei Bayer 04 Leverkusen am vergangenen Samstag hat hohe Wellen geschlagen. Im Fokus der Aufregung: Eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung in der Nachspielzeit, die den Hessen einen möglichen Elfmeter und damit die Chance auf den Ausgleich kostete.

Es lief die 91. Minute, als Leverkusens Torhüter Lukas Hradecky seinen eigenen Verteidiger Jonathan Tah anschoss. Der Ball sprang Richtung Leverkusener Tor, Eintracht-Stürmer Hugo Ekitiké sprintete hinterher. Im letzten Moment schubste Tah den in der Luft stehenden Ekitiké mit dem Ellenbogen in den Rücken. Schiedsrichter Felix Brych entschied auf Weiterspielen, der Video-Assistent (VAR) griff nicht ein.

„Ich schätze Felix als Schiedsrichter sehr, aber heute bin ich sprachlos“, zeigte sich Eintracht-Trainer Dino Toppmöller nach dem Spiel erbost. „Es war ein klares Foul. Hugo steht in der Luft, dann kommt der Kontakt von hinten. Dadurch hat er drei Meter vor dem leeren Tor die Balance verloren.“ Auch Ekitiké selbst zeigte sich fassungslos: „Das ist verrückt, verrückt, verrückt. Ich bin alleine vor dem Tor, das ist ein Elfmeter und eine Rote Karte“, zitiert ihn der Fernsehsender Sky.

Leverkusens Trainer Xabi Alonso sah die Situation naturgemäß anders: Tah habe sich „sehr intelligent“ bei der Abwehraktion verhalten, es habe kein „klares“ Fehlverhalten vorgelegen.

Knut Kircher, Geschäftsführer Sport und Kommunikation der DFB Schiri GmbH, verteidigte die Entscheidung von Brych und VAR. Es liege im Ermessen des Schiedsrichters, Tahs Schubser nicht als Foul zu werten. „Wir haben nicht schwarz und weiß in allen Lebenslagen, und das ergibt auch diese Situation“, so Kircher am Sonntag in der Sport1-Sendung „Doppelpass“.

Diese Aussagen sorgten bei Eintracht Frankfurt für Empörung. „Es ist verständlich, dass Knut Kircher seine Schiedsrichter per se schützen will. Damit tut er aber in diesem Fall seinen Schiedsrichtern und dem Fußball insgesamt keinen Gefallen“, sagte Sportvorstand Markus Krösche. „Wenn diese Aktion in der Nachbetrachtung in das Ermessen des Schiedsrichters fällt, dann öffnet dies einer Beliebigkeit Tür und Tor, die dem Fußball schadet.“

Krösche kritisierte die „fehlende Linie sowie die Irrungen und Wirrungen rund um den VAR“. In der ersten Halbzeit habe der VAR bei zwei „verhältnismäßig geringen Vergehen“ eingegriffen, in der Nachspielzeit bei dieser „klassischen Szene“ jedoch nicht. „So bleibt es unverständlich und nicht akzeptabel. Es schadet dem Spiel“, so Krösche.

Die Frankfurter fühlen sich durch die Entscheidung des Schiedsrichtergespanns um eine mögliche Punkteteilung gebracht. „Leverkusen war schon dominanter und hatte die besseren Torchancen. Aber wenn Heki den noch macht, gehen wir mit einem 2:2 nach Hause“, sagte Eintracht-Kapitän Mario Götze.

Die Eintracht muss die Niederlage nun schnell abhaken, bereits am Donnerstag steht das nächste Spiel in der Europa League gegen den lettischen Meister Riga FS an.

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