Nach fast zwei Jahren Pause konnte die europäische Vega-C-Rakete wieder erfolgreich ins All starten. Der Start erfolgte am Donnerstagabend vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana, wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/06/start-der-europaeischen-rakete-vega-c-geglueckt) berichtet. ESA-Chef Josef Aschbacher bezeichnete den Start als "triumphale Rückkehr zu alter Stärke". Der erneute Start der Vega-C ist für die europäische Raumfahrt von großer Bedeutung, da Europa nun wieder selbstständig leichtere Satelliten und Forschungseinrichtungen in die Erdumlaufbahn bringen kann.
Der erfolgreiche Start bedeutet eine große Erleichterung für die europäische Raumfahrt, nachdem der erste kommerzielle Flug der Vega-C im Dezember 2022 gescheitert war. Die Rakete hob am Donnerstagabend gegen 22:20 Uhr deutscher Zeit ab, wie dpa meldet. Der Startvorgang war nach knapp zwei Stunden abgeschlossen. Der Raketenbetreiber Arianespace sprach auf X von einer "perfekt durchgeführten europäischen Mission". Auch Giulio Ranzo, Chef des Hauptauftragnehmers Avio, zeigte sich erfreut über den gelungenen Start. Die Vega-C ist eine Weiterentwicklung der Vega-Rakete und kann laut ESA im Vergleich zum Vorgängermodell rund 800 Kilogramm mehr Nutzlast – insgesamt über zwei Tonnen – transportieren. Zudem ist sie kostengünstiger und kann Satelliten in verschiedene Umlaufbahnen befördern. Aschbacher betonte, dass die Vega-C eine wichtige Lücke im Portfolio der ESA schließe. Nun sei das Ziel, die Startkapazitäten auszubauen und vier bis sechs Flüge pro Jahr zu ermöglichen.
Der Fehlstart im Dezember 2022 stellte einen erheblichen Rückschlag für die europäische Raumfahrt dar. Wie verschiedene Medien, darunter die Frankfurter Rundschau (https://www.fr.de/wissen/nach-fehlstart-europas-vega-rakete-erfolgreich-abgehoben-zr-93453224.html), berichteten, wich die Rakete damals kurz nach dem Start von ihrer Flugbahn ab und stürzte ins Meer. Ursache war ein technisches Problem an einem Triebwerk. Daraufhin wurden alle weiteren geplanten Starts ausgesetzt. Die ESA und ihre Partner, insbesondere der italienische Hauptauftragnehmer Avio, investierten fast zwei Jahre in die Analyse des Fehlstarts und umfangreiche Tests, um die Vega-C wieder startklar zu machen. Avio gab zu, dass eine fehlerhafte, in der Ukraine produzierte Düse vor dem Fehlstart nicht ausreichend geprüft worden war. Die neue Düse stammt aus Frankreich. Der Ausfall der Vega-C traf die ESA zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt, da auch die Ariane 6, die für den Transport größerer Satelliten vorgesehen ist, aufgrund von Verzögerungen erst im Juli dieses Jahres ihren Erstflug absolvierte. Die ESA war zwischenzeitlich auf Falcon-9-Raketen des US-amerikanischen Unternehmens SpaceX angewiesen. Aschbacher sieht diese Krise nun als "vollständig überwunden" an. Mit dem erfolgreichen Start der Vega-C stärkt Europa seine Position in der Raumfahrt und sichert seinen unabhängigen Zugang zum Weltraum.