Am 25. September 2024 beginnen die Tarifverhandlungen zwischen der IG Metall und Volkswagen (VW) in Hannover. Diese Verhandlungen sind besonders brisant, da sie vorgezogen wurden, um den neuen Sparplänen von VW Rechnung zu tragen. Die Gespräche sollen ab 11:00 Uhr stattfinden und sind von einem angespannten Verhältnis zwischen den beiden Parteien geprägt.
Die Tarifrunde, die ursprünglich für Ende Oktober angesetzt war, wurde aufgrund der verschärften Sparmaßnahmen von VW vorgezogen. Diese Maßnahmen umfassen nicht nur Einsparungen bei den Personalkosten, sondern auch die Kündigung der Beschäftigungssicherung, die seit über 30 Jahren besteht. Diese Kündigung betrifft zunächst rund 120.000 Beschäftigte in den sechs großen westdeutschen Werken von VW, während in VW Sachsen eigene Regelungen gelten.
Die Positionen von IG Metall und VW sind stark divergierend. Während VW auf Einsparungen drängt und Werksschließungen sowie Massenentlassungen nicht ausschließt, fordert die IG Metall, dass solche Maßnahmen nicht zur Debatte stehen. Thorsten Gröger, der Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen, stellte klar: „Über Werksschließungen und Massenentlassungen ist mit uns nicht zu reden.“ Betriebsratschefin Daniela Cavallo bezeichnete diese Themen als „rote Linien“ für die Gewerkschaft.
Die IG Metall hat VW aufgefordert, konkrete Sparpläne vorzulegen, um in die Verhandlungen eintreten zu können. Bisher gibt es außer der Kündigung mehrerer Tarifverträge keine detaillierten Informationen über mögliche Entlassungen oder Werksschließungen. Gröger kritisierte, dass VW mit seinen Maßnahmen „zusätzliches Öl ins Feuer“ gießt und forderte ein tragfähiges Zukunftskonzept, das ohne Werksschließungen und Massenentlassungen auskommt.
Zusätzlich fordert die IG Metall für die Branche und auch für VW eine Lohnerhöhung von sieben Prozent. Ab Dezember könnten auch Streiks möglich sein, da dann die Friedenspflicht endet.
VW-Konzernchef Oliver Blume hat hingegen deutlich gemacht, dass er von der IG Metall Zugeständnisse erwartet. Er äußerte: „Ich erwarte dort schon deutliche Bewegung, um auf der Kostenseite voranzukommen.“ Blume betonte auch, dass VW um jeden Arbeitsplatz kämpfen werde, jedoch sei dafür eine Senkung der Kosten notwendig. Das Ziel von VW ist es, bis Jahresende zu einer Einigung zu kommen.
Die Sparmaßnahmen von VW sind nicht ohne Folgen. Laut Berichten könnten mittelfristig bis zu 30.000 Arbeitsplätze wegfallen, und die Schließung ganzer Werke wird nicht ausgeschlossen. VW plant zudem, die Bezahlung von Leiharbeitern zu senken und weniger Auszubildende zu übernehmen.
Die Verhandlungen stehen unter erheblichem Zeitdruck. Sollte keine Einigung erzielt werden, könnten die Zugeständnisse der Belegschaft, die seit 30 Jahren bestehen, wegfallen. Dazu gehören unter anderem der Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Die IG Metall warnt, dass es für VW teurer werden könnte, wenn die Jobgarantie wegfällt, und dass betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen sind.
Die kommenden Verhandlungen zwischen der IG Metall und VW sind entscheidend für die Zukunft der Beschäftigten und die gesamte Struktur des Unternehmens. Die IG Metall hat angekündigt, mit aller Kraft für die Erhaltung der Arbeitsplätze und die Sicherung der Tarifverträge zu kämpfen. Die Verhandlungen könnten auch weitreichende Folgen für die gesamte Automobilindustrie haben, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet.
Die Tarifrunde zwischen IG Metall und VW ist ein bedeutendes Ereignis, das nicht nur die Arbeitnehmer des Unternehmens betrifft, sondern auch die gesamte Branche. Die unterschiedlichen Positionen und die drohenden Einschnitte bei VW werfen Fragen über die Zukunft der Arbeitsplätze und die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens auf. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, ob eine Einigung erzielt werden kann, die sowohl den Interessen der Beschäftigten als auch den wirtschaftlichen Notwendigkeiten von VW Rechnung trägt.
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