19.10.2024
Spontan zum Amt: Berlins neue Strategie für Bürgerfreundlichkeit

Die Vorteile des Spontantermins: Ein Kommentar zu Berlins Bürgerämtern

Der Ärger um nicht vorhandene Termine in Berlins Bürgerämtern ist schon viele Jahre alt. Die Terminvergabe über die Onlineplattform des Senats hakt noch immer. Das Ziel, dass jeder stressfrei einen Termin möglichst in einem Bürgeramt seiner Wahl buchen kann, liegt trotz aller Bemühungen um mehr Personal in weiter Ferne.

Hintergrund der Problematik

Seit Jahren kämpfen Berlinerinnen und Berliner mit den Schwierigkeiten, einen Termin in einem Bürgeramt zu bekommen. Trotz verschiedener Reformbemühungen und der Einstellung zusätzlichen Personals bleibt das System ineffizient. Oft sind Termine über Wochen hinweg ausgebucht, was zu Frustration und Unzufriedenheit bei den Einwohnern führt.

Regierender Bürgermeister will neue Wege gehen

Vor diesem Hintergrund ist es nachvollziehbar, dass der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) den Menschen zusätzliche Wege zu den Bürgerämtern öffnen will. Wegner plant, terminfreie Tage in den Bürgerämtern einzuführen, an denen Bürgerinnen und Bürger ohne vorherige Terminbuchung vorbeikommen können. Diese Idee stieß bereits in Potsdam auf positive Resonanz, wo terminfreie Tage eingeführt wurden und sich großer Beliebtheit erfreuen.

Die Vorteile des spontanen Besuchs

Der spontane Besuch im Bürgeramt gilt schon heute als Geheimtipp, wenn es mit einem zeitnahen Termin nicht geklappt hat. Immer wieder lassen Berlinerinnen und Berliner ihre Termine ausfallen, sodass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilweise minutenlang vergeblich auf Kundschaft warten. Diese ungenutzten Kapazitäten könnten durch die Möglichkeit des spontanen Erscheinens besser genutzt werden.

Ein Mischsystem als Lösung

Auf lange Sicht muss es ein Mischsystem geben, bei dem sowohl terminierte als auch spontane Besuche möglich sind. Wer möchte, sollte über ein verbessertes System einen Termin buchen können, da nicht immer dringende Anliegen vorliegen. Gleichzeitig muss es auch möglich sein, Besucher ohne Anmeldung zu bedienen. So könnten die vorhandenen Kapazitäten besser genutzt und die Debatte um Berlins Bürgerämter endlich beendet werden.

Organisatorische Herausforderungen

Ehe der Versuch, terminfreie Tage einzuführen, starten kann, müssen noch einige organisatorische Fragen geklärt werden. So braucht es wieder Wartemarken und gegebenenfalls einen Sicherheitsdienst. Zudem müssen die Bezirke in die Planung einbezogen werden, da einige Bezirke die seit 2012 geltende Terminpflicht aufweichen möchten, während andere Bedenken haben, in Krisenzeiten von Bürgerinnen und Bürgern überrannt zu werden.

Belastung der Beschäftigten

Natürlich kann die Einführung terminfreier Tage zu einer zusätzlichen Belastung für die dort eingesetzten Beschäftigten führen. Die Verwaltung ist jedoch für die Menschen da und sollte versuchen, deren Bedürfnisse zu befriedigen. Wer also lieber spontan kommen und warten möchte, sollte diese Möglichkeit haben. Es ist jedoch wichtig, dass die Arbeitsbelastung der Angestellten im Blick behalten wird und gegebenenfalls Maßnahmen zur Entlastung ergriffen werden.

Effizienzsteigerung durch flexible Terminvergabe

Schon heute gilt der spontane Besuch im Bürgeramt als Geheimtipp, wenn es mit einem zeitnahen Termin nicht geklappt hat. Denn immer wieder lassen Berlinerinnen und Berliner ihre Termine ausfallen. Dann warten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter minutenlang vergeblich auf Kundschaft. Effizient ist das nicht.

Verbesserungsbedarf und Zukunftsperspektiven

Um die Effizienz der Bürgerämter nachhaltig zu steigern, muss das bestehende System weiter verbessert werden. Die Einführung eines Mischsystems, bei dem sowohl terminierte als auch spontane Besuche möglich sind, könnte hier eine vielversprechende Lösung sein. Gleichzeitig sollten weitere Maßnahmen zur Entlastung der Beschäftigten und zur Optimierung der Arbeitsabläufe ergriffen werden.

Fazit

Die Einführung terminfreier Tage in Berlins Bürgerämtern könnte eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden System sein und die Terminvergabe flexibler und bürgerfreundlicher gestalten. Ein Mischsystem, das sowohl terminierte als auch spontane Besuche ermöglicht, könnte die vorhandenen Kapazitäten besser nutzen und die Effizienz der Bürgerämter steigern. Gleichzeitig müssen jedoch auch die Belastungen der Beschäftigten im Blick behalten und gegebenenfalls Maßnahmen zur Entlastung ergriffen werden.

Durch eine Kombination aus kurzfristigen und langfristigen Maßnahmen sollte es möglich sein, die Situation in den Berliner Bürgerämtern nachhaltig zu verbessern und den Bürgerinnen und Bürgern einen stressfreien Zugang zu den Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung zu ermöglichen.

Es bleibt abzuwarten, wie die geplanten Änderungen in der Praxis umgesetzt werden und welche Auswirkungen sie auf die Effizienz und die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger haben werden. Klar ist jedoch, dass eine flexible und bürgerfreundliche Terminvergabe ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sein kann.

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