Am Montag hat die IG Metall an allen deutschen Volkswagen-Standorten zu flächendeckenden Warnstreiks aufgerufen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, kam die Produktion in den Werken dadurch vorübergehend zum Erliegen. IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger bestätigte den Produktionsstopp und unterstrich die Entschlossenheit der Gewerkschaft. Sollte der Vorstand an Lohnkürzungen, Werksschließungen und betriebsbedingten Kündigungen festhalten, drohe einer der härtesten Konflikte in der Volkswagen-Geschichte, so Gröger. Die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/02/tarifstreit-bei-vw-eskaliert-flaechendeckende-warnstreiks) erläutert, dass die Gewerkschaft mit den Streiks den Druck auf den Konzern erhöhen will. Volkswagen erklärte, man habe Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen der Streiks auf Kunden und Partner zu minimieren und setze weiterhin auf Gespräche mit der Arbeitnehmerseite.
Im Zentrum des Tarifkonflikts steht die Vergütung der rund 120.000 Beschäftigten der Volkswagen AG, die unter einen eigenen Haustarifvertrag fallen. Volkswagen fordert eine Lohnkürzung von zehn Prozent, während die IG Metall Lohnerhöhungen verlangt. Darüber hinaus stehen laut Betriebsrat Werksschließungen und der Abbau zehntausender Arbeitsplätze im Raum. Das Tageblatt (https://www.tageblatt.de/Nachrichten/Tarifstreit-bei-VW-eskaliert-Flaechendeckende-Warnstreiks-621585.html) berichtet von einer weiteren Zuspitzung des Konflikts um Lohnkürzungen und Werksschließungen. Die Friedenspflicht, die Streiks untersagt, endete am Wochenende. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 9. Dezember geplant.
Volkswagen begründet die Notwendigkeit der Sparmaßnahmen mit hohen Kosten und einer geringen Auslastung der Werke aufgrund der schwachen Nachfrage nach Neuwagen. Laut Betriebsrat will der Konzern rund fünf Milliarden Euro zusätzlich einsparen. Einen gemeinsamen Vorschlag von IG Metall und Betriebsrat zur Kostenentlastung, der ohne Lohnkürzungen, Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen auskommt, lehnte Volkswagen ab. Wie dpa meldet, argumentiert der Konzern, dieser Vorschlag biete keine nachhaltige Entlastung.
Zuletzt kam es 2018 zu flächendeckenden Warnstreiks an allen sechs großen westdeutschen Volkswagen-Werken. Damals beteiligten sich laut IG Metall mehr als 50.000 Beschäftigte. Für die sächsischen Werke wurde erst 2021 eine stufenweise Angleichung an den Haustarif bis 2027 vereinbart. Das VW-Werk Osnabrück fällt nicht unter den Haustarif. Radio Siegen (https://www.radiosiegen.de/artikel/volkswagen-bereitet-sich-auf-warnstreiks-am-montag-vor-2174631.html) berichtete, dass sich Volkswagen bereits im Vorfeld auf die Warnstreiks vorbereitet hatte.