Das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW) hat am Samstag in Wiesbaden seinen elften Landesverband gegründet. Wie die Partei mitteilte, kamen dazu rund 50 Mitglieder im Wiesbadener Kurhaus zusammen. Zum Landesvorsitzenden wurde der Bundestagsabgeordnete Ali Al-Dailami gewählt. Ihm zur Seite steht Oliver Jeschonnek als zweiter Vorsitzender. Das berichtet die Zeit unter Berufung auf die Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Al-Dailami, 42 Jahre alt, ist seit Herbst letzten Jahres nicht mehr Mitglied der Linkspartei. Zuvor war er von 2013 bis 2021 Vorsitzender des Kreisverbandes Gießen der Linken und von 2018 bis 2022 stellvertretender Parteivorsitzender. Jeschonnek, 48 Jahre alt, leitet ein mittelständisches Beratungsunternehmen. Die Parteigründerin Sahra Wagenknecht selbst war bei der Gründungsveranstaltung in Wiesbaden nicht anwesend.
Die Gründung des hessischen Landesverbands ist ein weiterer Schritt des BSW auf dem Weg zur bundesweiten Etablierung. Die Partei strebt an, bei der kommenden Bundestagswahl in allen Bundesländern anzutreten. Dazu benötigt sie in jedem Bundesland einen eigenen Landesverband. Bis Ende des Jahres sollen alle Bundesländer mit Landesverbänden ausgestattet sein.
Die Partei sieht sich selbst in einem wachsenden politischen Spektrum positioniert und hofft auf ein Wählerpotential von sechs bis zehn Prozent bei einer Bundestagswahl. Mit ihrer Ausrichtung, die als sozial-konservativ und in Teilen nationalistisch beschrieben wird, möchte die Partei sowohl in ländlichen Regionen als auch in Städten Wähler ansprechen.
Die Linkspartei, aus der Al-Dailami und weitere Mitglieder des BSW ausgetreten waren, war bei der Landtagswahl in Hessen im Oktober 2023 an der Fünfprozenthürde gescheitert. Nach 15 Jahren im hessischen Landtag musste die Partei somit ihre Mandate aufgeben.
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