September 30, 2024
Der Wandel der Mundarten in Deutschland: Rückgang oder Renaissance?

Nur noch zwei Fünftel der Deutschen sprechen nach eigenen Angaben eine Mundart. Das ergibt eine repräsentative Umfrage des Mannheimer Instituts für Deutsche Sprache (IDS). Das Ergebnis bestätigt einmal mehr, dass der Rückgang der Dialekte ein dauerhafter Trend ist. Vor 150 Jahren, als zum ersten Mal solche Erhebungen gemacht wurden, war der Dialekt für die allermeisten Menschen die Sprache ihres Alltags. Heute bilden die Mundartsprecher eine Minderheit – allerdings nur im bundesweiten Durchschnitt.

Besonders im Süden und Südwesten ist die Verbreitung der Dialekte noch relativ hoch, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (F.A.Z.) berichtet. So gaben in Bayern und Baden-Württemberg noch jeweils rund 40 Prozent der Befragten an, im Alltag Dialekt zu sprechen. In den nördlichen Bundesländern sieht es dagegen anders aus. In Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen sprechen nur noch jeweils rund 20 Prozent der Menschen einen Dialekt.

Es gibt verschiedene Gründe für den Rückgang der Dialekte. Ein Grund ist die zunehmende Mobilität der Menschen. Wer in eine andere Region zieht, muss in der Regel Standarddeutsch sprechen, um sich verständlich zu machen. Auch die Medien spielen eine Rolle. Im Fernsehen und Radio wird fast ausschließlich Standarddeutsch gesprochen.

Dennoch gibt es auch einige positive Entwicklungen. So erleben viele Dialekte derzeit eine Renaissance, insbesondere bei jungen Menschen. Sie entdecken die Mundart ihrer Heimat wieder und verwenden sie bewusst, um ihre regionale Identität auszudrücken. Auch in der Werbung und in den sozialen Medien werden Dialekte immer häufiger eingesetzt.

Ob die Dialekte in Deutschland eine Zukunft haben, ist ungewiss. Der Trend geht jedoch eindeutig dahin, dass sie immer weniger im Alltag gesprochen werden. Es ist wichtig, die Dialekte zu pflegen und zu fördern, denn sie sind ein wichtiger Teil der deutschen Kultur und Identität.

Quellen:

- https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/studie-zum-dialektschwund-wir-koennen-alles-ausser-plattdeutsch-19996982.html

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