Alice Weidel wird die AfD als Kanzlerkandidatin in den kommenden Bundestagswahlkampf führen. Wie die Zeit berichtet, erhielt die Parteivorsitzende am Samstag die einstimmige Nominierung des AfD-Bundesvorstands und der Landesvorsitzenden. Die offizielle Bestätigung durch den Bundesparteitag ist für Januar in Riesa geplant. Damit tritt die AfD erstmals seit ihrer Gründung mit einer Kanzlerkandidatin an.
Die Tagesschau berichtet, dass Weidel den Machtanspruch ihrer Partei bekräftigte und einen Regierungsauftrag aufgrund der aktuellen Umfrageergebnisse sieht. Laut Rheinischer Post liegt die Partei derzeit bei etwa 18 bis 19 Prozent und damit auf dem zweiten Platz hinter der Union. Eine Regierungsbeteiligung wird jedoch als unwahrscheinlich angesehen, da alle anderen im Bundestag vertretenen Parteien eine Koalition mit der AfD ablehnen.
Weidel war bereits 2017 und 2021 Teil des Spitzenduos der AfD im Bundestagswahlkampf, damals an der Seite von Alexander Gauland bzw. Tino Chrupalla. Bild zitiert den Co-Parteivorsitzenden Chrupalla, der Weidels Nominierung als "historischen Tag" bezeichnete.
Der WDR zitiert Weidel mit der Aussage: "Wir haben einen Regierungsanspruch und daher stellen wir einen Kanzlerkandidaten auf. Ganz klar." Sie begründete diesen Anspruch im WDR-Interview mit den "soliden" Umfragewerten ihrer Partei. Die Süddeutsche Zeitung charakterisiert Weidels Auftritt bei der Nominierung als eine Kombination aus scharfen Parolen und kontrollierter Rhetorik.
Wie der MDR berichtet, erfolgte die Nominierung Weidels im Bundesvorstand und den Landesverbänden einstimmig. Die offizielle Nominierung soll auf dem Parteitag am 11. Januar in Riesa stattfinden. Die Tagesschau berichtete ebenfalls in einem Audiobeitrag über Weidels Nominierung.