19.10.2024
Wendt: AfD sieht keinen Bedarf für ein neues Parteibild
Nach der Landtagswahl: Wendt: AfD braucht kein neues Image

Nach der Landtagswahl: Wendt: AfD braucht kein neues Image

In der Nachbetrachtung der jüngsten Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen äußerte sich der sächsische AfD-Politiker André Wendt zur Notwendigkeit eines neuen Images seiner Partei. Wendt, der in der vergangenen Legislaturperiode als Landtagsvizepräsident fungierte, ist der Ansicht, dass die AfD kein neues Erscheinungsbild benötigt, um zusätzliche Wählerschichten zu erreichen. „Ich denke nicht, dass wir an unserem Image arbeiten müssen. Es bedarf auch einer angriffslustigen Rhetorik. Die ist wichtig, damit die Leute wachgerüttelt werden und die Politik erkennt, dass es so nicht weitergehen kann“, erklärte Wendt im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Wahlergebnisse und deren Bedeutung

Bei der Landtagswahl in Sachsen erzielte die AfD 30,6 Prozent der Stimmen und lag damit knapp hinter der CDU, die 31,9 Prozent erhielt. Im Vergleich zur Europawahl im Juni, bei der die AfD die Union noch mit zehn Prozentpunkten übertrumpfen konnte, zeigt sich eine gewisse Veränderung im Wählerverhalten. Wendt räumte ein, dass er häufig an Infoständen seiner Partei nach dem Thüringer Landes- und Fraktionschef Björn Höcke gefragt werde. Er stellt klar, dass Höcke „kein Nazi“ sei und betont, dass dieser in Thüringen gute Arbeit leiste. Wendt kritisierte die Dämonisierung Höckes und äußerte Unverständnis darüber, warum sich Verbände und Unternehmen gegen die AfD positionieren.

Positionierung der AfD

Die AfD wird vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft, was die Parteispitze jedoch vehement zurückweist. Wendt sieht die AfD als Mittelstandspartei, die die hohen Energiepreise und die Bürokratie anprangert, die viele Unternehmen belastet. „Deshalb kann ich nicht verstehen, warum man sich so massiv gegen die AfD in Stellung bringt“, sagte er. Zudem wies er die Befürchtungen ausländischer Fachkräfte vor einer möglichen Regierungsverantwortung der AfD als grundlos zurück.

Einwanderungspolitik der AfD

Wendt stellte klar, dass die AfD keine ungeregelte Masseneinwanderung anstrebe. „Wir möchten eine geregelte Fachkräftezuwanderung - wenn wir denn Fachkräfte brauchen. Wir sollten erst einmal die eigenen Potenziale haben“, führte er aus. Nur wenn ein Bedarf festgestellt werde, solle es eine punktuelle Zuwanderung geben. Diese Haltung spiegelt die Position der AfD wider, die sich für eine kontrollierte Einwanderungspolitik einsetzt, um die Interessen der einheimischen Bevölkerung zu wahren.

Ausblick auf die politische Landschaft

Die Ergebnisse der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen haben die politische Landschaft in Deutschland erneut aufgewühlt. Während die AfD als stärkste Kraft in Thüringen gilt, bleibt abzuwarten, wie sich die Koalitionsgespräche gestalten werden. Die CDU, die in Sachsen die Wahl gewonnen hat, steht vor der Herausforderung, eine stabile Regierung zu bilden, während die AfD möglicherweise in der Opposition verbleiben könnte. Die politische Unsicherheit könnte auch Auswirkungen auf die bundespolitische Ebene haben, insbesondere in Hinblick auf die kommenden Wahlen und die künftige Regierungsbildung.

Fazit

André Wendt vertritt die Auffassung, dass die AfD kein neues Image benötigt und dass eine angriffslustige Rhetorik entscheidend ist, um die Wähler zu mobilisieren. Die Herausforderungen, vor denen die Partei steht, sind vielfältig, insbesondere angesichts der rechtsextremen Einstufung durch den Verfassungsschutz und der anhaltenden Kritik von verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich die AfD in der politischen Landschaft positioniert und welche Strategien sie verfolgt, um ihre Wählerschaft zu erweitern.

Quellen: dpa, Zeit Online

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