September 11, 2024
Wölfe kehren in den Nationalpark Bayerischer Wald zurück

Bayerischer Wald: Vier neue Wölfe für Freigehege im Nationalpark

Im Nationalpark Bayerischer Wald haben vier junge Wölfe ihr neues Zuhause im Hauptgehege des Nationalparkzentrums Falkenstein bezogen. Nach einer mehrwöchigen Eingewöhnungszeit aus einem Nebengehege sind die Tiere nun bereit, von den Besuchern beobachtet zu werden. Das Hauptgehege war zuvor verwaist, nachdem die letzte Wölfin im vergangenen Sommer verstorben war. Die Rückkehr der Wölfe stellt einen wichtigen Schritt für die Attraktivität des Nationalparks dar und ermöglicht es den Besuchern, diese faszinierenden Tiere in ihrer naturnahen Umgebung zu erleben.

Die vier Wölfe, die aus einem Tierpark in Wiesbaden stammen, sind zwei Jahre und ein Jahr alt. Sie sind kastrierte Rüden und stammen aus demselben Wurf, was ihre Integration in das neue Gehege erleichtert hat. Marco Heurich, Sachgebietsleiter im Nationalpark, beschreibt die Gruppe als eine „Männer-WG“. Weibliche Wölfe werden nicht in das Gehege einziehen, da eine Zucht nicht vorgesehen ist. Nationalparkleiterin Ursula Schuster betont, dass die Suche nach neuen Wölfen eine Herausforderung darstellte, da es nur noch wenige Tierparks gibt, die Grauwölfe züchten. Eine weite Anreise aus anderen Ländern, wie zum Beispiel Norwegen, wurde vermieden, um den Tieren Stress zu ersparen.

Die Wölfe haben sich in ihrem neuen Zuhause schnell eingelebt. Eine überdachte Holzbrücke, die über das Gehege führt, ermöglicht den Besuchern eine gute Sicht auf die Tiere. Bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt zeigten die Wölfe wenig Scheu und erkundeten neugierig ihre Umgebung. Sie interagierten mit den Besuchern, wälzten sich im Unterholz und schienen sich wohlzufühlen.

Die tägliche Fütterung der Wölfe umfasst etwa zwei Kilogramm Fleisch pro Tier. Tierpfleger Max Schreder erklärt, dass die Wölfe gechipt sind und vorübergehend durch eine kleine rasierte Stelle im Fell markiert wurden, um sie auseinanderhalten zu können. Intern haben die Pfleger den Wölfen Namen gegeben: Tristan, Jack, Charlie und Burli. Diese Namen helfen den Pflegern, die Tiere besser zu identifizieren und zu betreuen.

Mit dem Einzug der Wölfe verfolgt die Nationalparkverwaltung das Ziel, die touristische Attraktivität des Nationalparks zu steigern und gleichzeitig den Bildungsauftrag zu erfüllen. Der Nationalpark Bayerischer Wald ist bekannt für seine vielfältige Flora und Fauna und bietet den Besuchern die Möglichkeit, die heimische Tierwelt hautnah zu erleben. Derzeit wird auch der Aussichtsturm am Wolfsgehege restauriert, um den Besuchern eine noch bessere Sicht auf die Tiere zu ermöglichen. Die Arbeiten sollen voraussichtlich Mitte November abgeschlossen sein.

Die Rückkehr der Wölfe in den Nationalpark ist nicht nur ein Gewinn für die Besucher, sondern auch für die Region, die von der erhöhten touristischen Attraktivität profitieren kann. Bürgermeister Gerd Lorenz von Lindberg äußerte seine Freude über die neuen Bewohner und sieht den Nationalpark als ein wichtiges Zugpferd für den Tourismus in der Umgebung. Die Wölfe werden sicherlich dazu beitragen, die Besucherzahlen im Tier-Freigelände zu steigern und das Interesse an der Tier- und Naturschutzarbeit im Nationalpark zu fördern.

Insgesamt stellt die Einführung der neuen Wölfe einen bedeutenden Schritt in der Wiederherstellung der Tierpopulation im Nationalpark Bayerischer Wald dar. Die Verwaltung des Nationalparks setzt sich weiterhin dafür ein, den Lebensraum für die Wölfe und andere heimische Tierarten zu schützen und zu erhalten. Die Wölfe sind nicht nur ein Symbol für die Rückkehr der Natur in die Region, sondern auch ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems, das es zu bewahren gilt.

Die Besucher sind eingeladen, das Tierfreigelände zu erkunden und die Wölfe sowie andere heimische Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Der Nationalpark Bayerischer Wald bietet zahlreiche Möglichkeiten für Wanderungen, Tierbeobachtungen und Naturerlebnisse, die sowohl für Familien als auch für Naturliebhaber geeignet sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rückkehr der Wölfe in den Nationalpark Bayerischer Wald nicht nur eine positive Entwicklung für die Tierwelt, sondern auch für den Tourismus und die Umweltbildung in der Region darstellt. Die Nationalparkverwaltung wird weiterhin daran arbeiten, die Lebensbedingungen für die Tiere zu verbessern und den Besuchern ein unvergessliches Erlebnis in der Natur zu bieten.

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